
Armutsbericht: Wohlfahrtsverband: Jeder Sechste in MV ist arm
Nur in drei Bundesländern ist der Anteil armer Menschen an der Bevölkerung noch größer. Jeder Sechste hat weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland.
In Mecklenburg-Vorpommern lebt laut Paritätischem Wohlfahrtsverband jeder Sechste in Armut. 17,2 Prozent der Bevölkerung haben weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland, heißt es im Armutsbericht des Verbandes, der in Berlin vorgelegt wurde.
Nur in drei Bundesländern ist der Anteil armer Menschen demnach noch höher – in Bremen mit 25,9 Prozent, in Sachsen-Anhalt mit 22,3 Prozent und in Nordrhein-Westfalen mit 17,4 Prozent. Am niedrigsten ist er den Angaben zufolge in Bayern mit 11,8 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liege bei 15,5 Prozent.
Weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland
Der Paritätische Wohlfahrtsverband stützt sich nach eigenen Angaben auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Im Januar hatte das Amt mitgeteilt, dass 15,5 Prozent der Bevölkerung – rund 13,1 Millionen Menschen – in Deutschland 2024 armutsgefährdet waren. Im Jahr davor waren es 14,4 Prozent gewesen.
Als armutsgefährdet gelten Menschen, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung verfügen. Das waren vergangenes Jahr 1.378 Euro im Monat netto. Der Paritätische Wohlfahrtsverband spricht dann bereits von Armut. Teilhabe an der Mitte der Gesellschaft sei in den meisten Fällen nicht mehr möglich und faktische Ausgrenzung die Folge.