Gartenarbeit: Mehltau bekämpfen: Fünf Hausmittel gegen den lästigen Pilzrasen

Mehltau sorgt bei Gärtnern vor allem eins: schlechte Laune. Der pelzige Pilzrasen ist lästig. Fünf Hausmittel, die Mehltau effektiv bekämpfen und Ihre Pflanzen schützen.

Ob falsch oder echt. Er ist lästig und gefürchtet. Mehltau. Er befällt des Gärtners Kirsch- und Apfelbäume, genauso wie Wein, Zucchini, Gurken oder Stachelbeeren. Aber auch Zierpflanzen wie Rosen und Astern sind vor dem weißen pelzigen Pilzrasen nicht sicher. Der eine (echt) liebt den Sommer und die Wärme. Der andere steht auf Feuchtigkeit. Korrekterweise handelt es sich bei Mehltau um einen Sammelbegriff. Mit mehr als 100 Arten gehört die Pilzkrankheit zu einer der häufigsten Pflanzenkrankheiten überhaupt. Doch mit der chemischen Keule kommt man beim Mehltau häufig nicht weit.

Fünf günstige und umweltfreundliche Hausmittel, mit denen Sie Ihre Pflanzen vor Mehltau schützen und bei Befall aus dem Garten verjagen.

1. Mehltau bekämpfen mit einem Milch-Wasser-Mix

Milchsäurebakterien sind ein unnatürlicher, aber ausgesprochen effizienter Feind des Echten Mehltaus. Und deshalb bei vielen Gärtnern die beliebteste Haushaltswaffe, um den Pilz von den Pflanzen zu verjagen. Richtig angewendet, besiedeln die Bakterien die Blattoberseite der betroffenen Pflanzen und machen dem nervigen Pilzrasen damit das Überleben schwer bis unmöglich. Dazu stärkt das in Milch, aber auch Molke und Buttermilch enthaltene Natriumphosphat die Abwehrkräfte der befallenen Pflanze. Man schlägt also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Und das Beste: Das kinderleicht herzustellende Präparat kann auch vorbeugend eingesetzt werden.

Tipp: Vermischen Sie Roh- oder Vollmilch im Verhältnis 1:8 bis 1:10 mit Wasser. Auf 200 Milliliter Milch kommen in diesem Fall 1,6 bzw. zwei Liter Wasser. Füllen Sie den Mix in eine Sprühflasche. Und dann: Feuer frei – am besten mehrmals die Woche und möglichst bei trockenem Wetter.

Bei Falschem Mehltau verfehlt das Milch-Wasser-Gemisch seine Wirkung. Hier befällt der Pilz vor allem die Blattunterseiten. Die sind mit der Sprühmethode nur sehr umständlich und kaum vollständig zu erreichen.

Wichtig: Das Milch-Wasser-Gemisch entfaltet seine Wirkung vor allem und am besten bei leichtem Befall mit Echtem Mehltau.

2. Starkes Gebräu aus Backpulver und Rapsöl

Der Tausendsassa für Haushalt und Küche nimmt es auch mit dem Echten Mehltau auf. Vermischt mit Rapsöl und etwas Wasser attackiert er den Pilz nachhaltig. Wasser und Backpulver verbinden sich zu einer schwachen Lauge, die dem Mehltau überhaupt nicht schmeckt. Die im Öl enthaltenen Lecithine mag der Schädling ebenfalls nicht. 

Tipp: Auf ein Päckchen handelsübliches Backpulver kommen zwei Liter lauwarmes Regenwasser. Abgerundet wird dieser Anti-Mehltau-Mix mit etwa 20 Millilitern Rapsöl. Die betroffenen Pflanzen etwa alle 14 Tage mit der Lauge behandeln. 

Wie der Milch-Wasser-Mix, eignet sich das Gemisch nur bei Befall mit Echtem Mehltau. Dem Falschen Mehltaupilz kommt man mit Backpulver nicht bei.

3. Aufwendig, aber oho: (Acker)-Schachtelhalmjauche

Womit wir bei einem probaten und noch dazu sehr günstigen Hausrezept gegen den auf Blattunterseiten wachsenden Falschen Mehltaupilz wären. Die Zubereitung ist zugegeben etwas aufwendig, das Gebräu dafür aber umso wirkungsvoller. Der Sud aus Ackerschachtelhalm und Wasser enthält kratzende Kieselsäure. Um sich dagegen zu wehren, verstärken die behandelten Pflanzen ihre oberste Zellschicht und schützen sich zugleich vor den gefürchteten Pilzsporen des Falschen Mehltaus. Denn die müssen sich nun deutlich mehr anstrengen, um die Blätter zu erobern. Damit ist auch klar: Der Tee vom Ackerschachtelhalm lässt sich sehr gut vorbeugend einsetzen. Doch auch, wenn der Pilz die Blätter bereits befallen hat, schlägt die gelöste Kieselsäure wirksam zu. Die Jauche hilft übrigens auch im Kampf gegen Blattläuse.

Und so geht’s: Zerkleinern Sie 100 Gramm frische Triebe des Ackerschachtelhalms und übergießen Sie das Grün mit einem Liter Wasser. Der Sud muss nun 24 Stunden ziehen. Mit aufgekochtem Wasser reduziert sich die Wartezeit um die Hälfte. Bevor die Pflanzen besprüht werden können, sollte die Jauche zunächst durch ein Sieb geschüttet und danach im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt werden. Bei Gießwasser genügt das Mischverhältnis 1:10.

Tipp: Sollten in Ihrem Garten kein Ackerschachtelhalm wachsen, sammeln Sie ihn in der Natur. Auf feuchten Böden fühlt sich das auch als Zinnkraut bekannte Gewächs besonders wohl. Er gilt als sogenannte Zeigerpflanze für Staunässe im Boden.

Das könnte Sie auch interessieren: 

Sauerklee bekämpfen: So werden Sie das lästige Unkraut losMoos im Rasen: In fünf einfachen Schritten zur TraumwieseGrünbelag entfernen: So bekämpfen Sie Algen, Flechten und Moos 

4. Mehltau bekämpfen mit Knoblauchsud

Was haben der Mehltaupilz und Vampire gemeinsam? Genau. Sie können Knoblauch auf den Tod nicht ausstehen. Die scharfe Knolle enthält neben zahlreichen Schwefelverbindungen auch ätherische Öle. Für manch einen mag es Verschwendung sein, doch Knoblauch hat sich als probates Mittel gegen diverse Pflanzenschädlinge bewährt. Ein richtig angesetzter Knoblauchsud wirkt unter anderem auch gegen den Befall mit Falschem Mehltau. Übergießen Sie dafür eine Handvoll Knoblauchzehen mit kochendem Wasser und lassen Sie das Ganze eine Weile ziehen und abkühlen. Anschließend sammeln Sie die Stück aus der Mixtur, fertig. Besprühen Sie befallene Pflanzen drei Mal wöchentlich mit dem fertigen Sud. 

5. Sporen verwirren mit Algenkalk

Mit einem komplett anderen Trick verwirrt Algenkalk die lästigen Mehltaupilze. Das biologische Produkt hat einen derart hohen pH-Wert, dass die Pilzsporen gar nicht erst keimen. Eingesetzt wird die ökologische Pflanzenstärkung mittels Pulverzerstäuber – sobald Sie die ersten Symptome erkennen. Algenkalk muss bei erstmaliger Anwendung mit Wasser verdünnt werden. Erhältlich ist das Düngemittel in gut sortierten Gartencentern.

Wichtig: Säureliebende Pflanzen wie Azaleen oder Rhododendron sollten nicht mit Algenkalk behandelt werden. Sie brauchen einen möglichst sauren Boden. 

Quellen:„ndr.de“; „utopia.de“; „mein-schoener-garten.de“; „native-plants.de“; „beetfreunde.de“

Previous Post Next Post

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert