
Arbeitsmarkt: Zahl der Arbeitslosen in MV gesunken
Vor allem Tourismus, Bau und Landwirtschaft sorgen im Frühjahr für mehr Beschäftigung im Nordosten. Dennoch sind mehr Menschen auf Jobsuche als vor einem Jahr.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit März um 3.300 auf rund 65.300 gefallen. Das ist ein Rückgang um 4,8 Prozent, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit in Kiel bekanntgab. Die Erwerbslosenquote liegt den Angaben zufolge bei 8,0 Prozent nach 8,4 Prozent im März.
Der Chef der Regionaldirektion, Markus Biercher, sieht den Grund für die gesunkene Erwerbslosenzahl in der sich fortsetzenden Frühjahrsbelebung. Der Tourismus erlebte mit den Ostertagen seinen ersten Höhepunkt in diesem Jahr. Baubetriebe konnten das durchgängig gute Wetter nutzen und in der Landwirtschaft begann die Spargel- und Erdbeerernte.
Personalnachfrage verhalten
Im Jahresvergleich macht sich die anhaltende bundesweite Wirtschaftsflaute allerdings bemerkbar: Im Vergleich zum April 2024 gibt es laut Agentur jetzt 700 Arbeitslose mehr in MV. Die Erwerbslosenquote lag damals bei 7,9 Prozent.
Die Nachfrage von Unternehmen und Behörden nach Arbeitskräften ist verhalten. „Aktuell haben die Arbeitsagenturen 15.600 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand“, berichtet Biercher. Dies sei im Vergleich zum Vormonat ein Zuwachs von 530 oder 3,5 Prozent – im Vergleich zu vor einem Jahr allerdings ein Rückgang um 1.100 oder 6,6 Prozent.
20-Jahres-Bilanz
In den vergangenen 20 Jahren hat der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt große Fortschritte gemacht. Im April 2005 meldete die Arbeitsagentur für Mecklenburg-Vorpommern noch mehr als 193.000 Arbeitslose. Dann fielen die Zahlen stetig bis auf 58.600 im April 2019. Infolge der Corona-Krise lagen sie in den April-Monaten 2020 und 2021 dann bei 65.000 und 67.800. Im April 2022 sanken sie auf 56.900, seitdem steigen sie wieder.