Schwimmen: Freibad-Besuch wird zum Teil teurer – mehr Solarenergie

Die ersten Freibäder in Bayern öffnen. Was bringt die bevorstehende Badesaison?

Der Sprung in das erfrischende Freibad-Wasser wird für Badegäste mancherorts in Bayern teurer. Die Freibäder erhöhen wegen gestiegener Kosten zum Teil ihre Eintrittspreise, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Das ist zum Beispiel in München, Ingolstadt, Bayreuth und Würzburg der Fall. In Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Hof bleiben die Preise in diesem Jahr dagegen stabil. 

Die Freibad-Saison startet meist im Mai. Manche Bäder sperren bereits am 1. Mai auf, etwa das Schyrenbad in München oder das Nürnberger Westbad. Viele folgen ab Mitte des Monats. Steigende Eintrittspreise lassen sich schon länger beobachten: Während ein Erwachsener nach Angaben der deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) 2022 durchschnittlich noch 3,23 Euro zahlen musste, sind es heute eher 4 Euro – Tendenz steigend. 

Eintrittsgelder können Kosten nicht decken

Die Preisunterschiede zwischen den Bädern können mitunter groß sein. Ausschlaggebend seien unter anderem die Personal- und Energiekosten, die Auslastung, das Angebot und der Zustand der Freibäder, erläuterte DGfdB- Sprecherin Ann-Christin von Kieter. Bei öffentlichen Bädern reichten die Einnahmen durch das Eintrittsgeld in der Regel nicht, um die Kosten zu decken. Deshalb seien diese auf Zuschüsse der Kommunen angewiesen, deren Höhe sich wiederum auf die Eintrittspreise auswirke. 

So erhöhen die Münchner Stadtwerke etwa den Eintritt für Erwachsene um 30 Cent auf 6 Euro. Die Gründe seien unter anderem hohe Kosten für Energie, Personal, Reinigung, Wartung und Sanierung, teilte ein Sprecher mit. Ähnlich sieht es in Ingolstadt aus. Um Geld zu sparen, startet dort inzwischen die Freibad-Saison Mitte statt Anfang Mai. „Dadurch werden erhebliche Mengen an Wärmeenergie für die Beheizung der Becken eingespart“, erläuterte Geschäftsführer Thomas Hehl. 

Freibäder benötigen viel Energie

Der Betrieb eines Freibads sei energieintensiv und die Einsparmöglichkeiten seien begrenzt, hieß es von den Stadtwerken in Bayreuth. Bei gutem Wetter laufe die Wasseraufbereitung auf Hochtouren. Bei kühlen Temperaturen brauche es viel Energie, um die Beckentemperatur bei 23 Grad zu halten. Seit dem vergangenen Sommer habe das Freibad deshalb eine große Photovoltaikanlage, die dann Energie liefere, wenn der Verbrauch am höchsten sei: an sonnigen Tagen.

Auch das Bärenkellerbad in Augsburg und das Freibad Georgenschwaige in München erhalten in dieser Saison Photovoltaikanlagen. Solarenergie sorgt seit vergangener Saison in Nürnberg dafür, dass Stadionbad und Westbad eine Wassertemperatur von etwa 22 Grad haben. Das Hofer Freibad nutzt eigenen Angaben nach Sonnenkraft, um die Becken zu beheizen und bis zu 30 Prozent des Strombedarfs zu decken. Dadurch könnten die Energiekosten gesenkt werden – allerdings nur bei gutem Wetter, sagte Sprecherin Gina König.

Unbeheizte Becken mögen nicht alle Badegäste

Günstiger lassen sich unbeheizte Schwimmbecken betreiben, wie es sie in Nürnberg, Augsburg, im Freizeitbad CamboMare in Kempten und im mittelfränkischen Schnaittach gibt. Doch das kommt nicht bei allen Besucherinnen und Besuchern gut an: So werde das kostenlose Freibad Lechhausen in Augsburg mit einer Wassertemperatur je nach Witterung von 18 bis 23 Grad eher mäßig besucht, hieß es vom Sportreferat der Stadt. 

Im CamboMare waren einst alle Becken unbeheizt, bis sich in den 1970er Jahren die Badegäste für wärmeres Wasser einsetzten, wie Daniela Pletzer von der Betriebsleitung erläuterte. Wegen der Energiekosten sei ein Becken unbeheizt geblieben. An heißen Tagen sei dieses gut besucht. Wie das Naturgartenbad in Nürnberg handelt es sich um ein Edelstahlbecken, das sich in der Sonne erwärmt und die Wärme an das Wasser abgibt. „Nur an kalten Freibadtagen ist das Becken relativ leer“, sagte Pletzer.

Kein Trend in Sicht

Dass unbeheizte Freibäder angesichts der Klimaerwärmung Schule machen werden, halten Fachleute für unwahrscheinlich. Gänzlich unbeheizte Freibäder seien nicht so attraktiv für die Badegäste, vor allem für Familien mit Kindern an kühleren Tagen, hieß es vom städtischen Eigenbetrieb NürnbergBad. Außerdem lasse der Klimawandel nicht nur die Temperaturen steigen, sondern sorge für eine Vielzahl von Wetterkapriolen, meinte man in Augsburg. Kühleres Wasser sei da allein keine Lösung.

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