
Eigentlich sollen die Tiere in Natendorf einen ruhigen Lebensabend genießen. Doch selbst ein 1,70 Meter hoher Zaun schützt sie nicht.
Ein Wolf hat mutmaßlich auf einem Gnadenhof mehrere Schafe gerissen. „Das war ganz sicher ein Wolf“, sagte Wolfsberaterin Katja Hildebrandt-Mertins. Eine DNA-Probe stünde aber noch aus. Bei der Attacke südlich von Lüneburg kamen den Angaben nach zwei Schafe ums Leben, ein weiteres wurde schwer verletzt. An den Schafen wurden den Angaben nach auch die für Wolfsangriffe typischen Kehlbisse entdeckt.
Nur die Schreie eines Lammes hätten Schlimmeres verhindert, sagte die Vorsitzende des Vereins für misshandelte Tiere, Sabine Bracker. Der Verein aus dem Landkreis Wolfenbüttel betreibt den Gnadenhof in der Lüneburger Heide. Lamm „Malte“ habe sie mit seinen Schreien geweckt, sagte Bracker. Als sie der Sache auf den Grund gegangen sei, habe sie noch gesehen, wie der Wolf über den Zaun gesprungen sei.
Wolf sprang über 1,70-Meter-Zaun
„Wir haben einen 1,70 Meter hohen Zaun, der auch in den Boden reicht. Davor steht noch eine Hecke“, sagte Bracker. Der Zaun soll nun noch elektrisch gesichert werden. Ihr gingen aber langsam die Ideen aus, wie sie die Tiere vor Wolfsangriffen schützen solle. Deutschland sei aus Sicht der Tierschützerin zu dicht besiedelt für ein friedliches Zusammenleben mit vielen Wölfen. Die Raubtiere müssten daher aus ihrer Sicht stärker bejagt werden.
Auf dem Gnadenhof in Natendorf leben neben Schafen auch Kühe, Pferde, Ziegen, Hunde und Hasen. Der Hof hat sich nach eigenen Angaben auf die Unterbringung verhaltensauffälliger, misshandelter und nicht vermittelbarer Tiere spezialisiert.