
In Südkorea sind infolge schwerer tagelanger Unwetter mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Zudem würden nach dem Starkregen und den Überschwemmungen der vergangenen Tage weiterhin elf Menschen vermisst, teilte das Innenministerium in Seoul am Sonntag mit. Hongkong stemmte sich derweil am Sonntag gegen den Taifun „Wipha“, in dessen Vorfeld die Behörden erstmals seit zwei Jahren die höchste Warnstufe ausgerufen hatten.
In Südkorea gibt es im Juli oft heftige Regenfälle. Zuletzt wurden aber nach Angaben des Wetterdienstes in mehreren südlichen Regionen Rekord-Niederschläge verzeichnet.
Auch im Norden des Landes kam es am frühen Sonntag zu einer gefährlichen Überschwemmung: Im östlich der Hauptstadt Seoul gelegenen Landkreis Gapyeong in der Provinz Gyeonggi fielen fast 170 Liter Regen pro Quadratmeter. Mindestens zwei Menschen starben, fünf weitere wurden dort vermisst.
In Gapyeong starb eine etwa 70-jährige Frau, als ihr Haus von einem Erdrutsch getroffen wurde, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. In Gacheon südlich von Seoul sei ein etwa 40-jähriger Mann ertrunken. Die Zahl der Opfer erhöhte sich im Laufe des Tages auf insgesamt 17, nachdem die Leichen von zuvor als vermisst gemeldeten Menschen geborgen worden waren.
Die meisten Todesopfer hatte es seit Mittwoch in dem südlichen Landkreis Sancheong zu beklagen gegeben. Dort gab es in den vergangenen Tagen stellenweise fast 800 Liter Regen pro Quadratmeter.
In Hongkong peitschten derweil extrem starke Winde und heftiger Regen stundenlang die Metropole, anschließend wurden viele Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert. Es seien mehr als 450 umgestürzte Bäume gemeldet worden, teilten die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone mit. Mehr als 250 Menschen hätten sich in Schutzunterkünfte geflüchtet.
Der Taifun „Wipha“ sorgte auch am Hongkonger Flughafen für Ausfälle. Insgesamt seien rund 500 Flüge abgesagt worden, sagte ein Vertreter der Flughafenbehörde. Hunderte weitere Flüge seien verspätet.
Insgesamt kam Hongkong aber glimpflicher davon als befürchtet: Die Behörden hatten im Vorfeld von „Wipha“ erstmals seit zwei Jahren die höchste Alarmstufe ausgerufen. Die Wetterwarte warnte vor einer „erheblichen Bedrohung für Hongkong“, die Bürgerinnen und Bürger der Millionenmetropole sollten sich vor „zerstörerischen Winden“ in Acht nehmen. An öffentlichen Schulen wurden vorsichtshalber die Unterrichtsstunden am Sonntag abgesagt, der öffentliche Nahverkehr teilweise eingestellt.
Die höchste Alarmstufe zehn blieb insgesamt sieben Stunden lang in Kraft, sie wurde dann auf Stufe acht gesenkt. Die Gefahr sei aber noch nicht völlig vorbei, warnte das Wetteramt. Auch im benachbarten Macau galt die höchste Alarmstufe, dort wurde der öffentliche Nahverkehr komplett eingestellt. Auch in den chinesischen Provinzen Hainan und Guangdong galten hohe Alarmstufen.