Der rheinland-pfälzische Autor Christian Habekost schreibt erneut einen Comic-Klassiker um. Gallier und Römer babbeln dabei Mundart.
Zaubertrank trifft Schorle: Nach dem Comic-Klassiker „Asterix als Gladiator“ überträgt Mundart-Comedian Christian „Chako“ Habekost erneut einen Band des berühmten Galliers ins Pfälzische. „Streit um Asterix“ wird im September 2026 unter dem Titel „Zores bei de Pälzer“ erscheinen, wie Habekost der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. „Ich darf mir den Band aussuchen. Da nehme ich natürlich meine Lieblingsbände zuerst.“
Dabei achte er auch ein wenig auf die Popularität der Ausgaben. „Aber das deckt sich meistens. „Streit um Asterix“ ist so was wie ein Klassiker, und das Thema eignet sich hervorragend für Pfälzisch-Babbler. Gerade wenns hitzig zugeht, fallen die schönsten Dialekt-Bonmots aus der Gosch.“
Sind die Pfälzer die neuen Gallier?
2024 war „Asterix als Palatinator“ erschienen – nach mehr als 20 Jahren waren Gallier und Römer „uff pälzisch“ zurück. So erfolgreich, dass innerhalb weniger Monate vier Auflagen gedruckt wurden. Aus der Arbeit an seinem ersten Band habe er gelernt, „dass die Leserschaft auch die kleinsten Wortspiele und manchmal versteckten Anspielungen findet und honoriert“, sagte Habekost.
An die Übertragung gehe er chronologisch heran. „Aber es ist ein längerer Wiederholungsprozess. Für den ersten Band habe ich, glaube ich, zehn Durchgänge gebraucht. Bei jedem Drüberlesen sind mir neue Ideen gekommen. Irgendwann musst du dich zwingen, das Ganze abzuschicken.“ Eine einfache Übertragung dauere etwa eine Woche, „aber das Polieren und kreative Umbauen kann ewig gehen – bis man irgendwann keine Ideen mehr hat“.
Die Gefahr, dass eine Dialektversion mehr über den als mit dem Dialekt lache, sieht er gelassen. „Bei Asterix ist der Originaltext die Seele. Wenn man zusätzlich zum Witz der Geschichte über den Dialekt lachen kann, entsteht im Idealfall eine zusätzliche Dimension der Komik. Und: Wer lacht, hat recht – meistens.“
Was die größte Falle beim Übertragen ist
Zwischen Galliern und Pfälzern erkennt er Parallelen: „Als Berufs-Lokalpatriot sehe ich das eindeutig. Pfälzisch sprechende Menschen haben keinen guten Leumund in der deutschen Mundart-Landschaft. Ganz allgemein müssen sich heute alle Dialektsprecher gegen die römischen – sprich: standarddeutschen – Beherrscher wehren, sonst gehen die Mundarten irgendwann unter.“
Die größte Falle beim Übertragen? „Sich nur auf den Text zu verlassen und nur wortwörtlich zu übersetzen. Natürlich muss die Originalgeschichte erzählt werden, aber viele Sprechblasen lassen Raum für mehr. Dann wirds richtig gut.“ Habekost ist aktuell auf Tour durch Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.





