
Seit mehr als einem Jahr erhalten Asylbewerber in Hamburg statt Bargeld eine Bezahlkarte. Nun gibt es im Senat nach einem Bericht der „MOPO“ erste Überlegungen, den Einsatz der Karte auszuweiten.
Im Hamburger Senat gibt es nach einem Bericht der „MOPO“ erste Überlegungen, den Einsatz der Bezahlkarte für Flüchtlinge auszuweiten. Das gehe aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der Linken hervor. „Auch wenn aktuell die Nutzung dieser Karten für Asylbewerbende im Fokus steht, wurden erste Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter bereits mit Karten ausgestattet, um darüber zum Beispiel Taschengeld an Jugendliche in betreuten Einrichtungen auszahlen zu können“, sagt ein Sprecher der Finanzbehörde der Zeitung.
In den nächsten Monaten werde die Finanzbehörde weitere „geeignete Prozesse und Leistungen“ gemeinsam mit der Sozialbehörde aufnehmen und die Kartenzahlung ausweiten. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sagte der „MOPO“: „Mir ist besonders wichtig, dass durch diese Karten auch für Menschen, die sonst vielleicht keine bargeldlose Zahlungsmöglichkeit erhalten, in der Perspektive diese Hürde zur Teilhabe reduziert werden kann.“ Außerdem sei dies ein Beitrag zum Bürokratieabbau und zur Verwaltungsmodernisierung.
Die Bezahlkarte kann von Flüchtlingen wie eine Kreditkarte eingesetzt werden. 50 Euro Bargeld können pro Monat abgehoben werden, für Minderjährige jeweils 10 Euro. Die Karten können etwa im Supermarkt oder beim Friseur verwendet werden – nicht jedoch im Ausland, im Online-Handel, für Geldtransfers oder Glücksspiele.