Kriminalität: Wettbüro-Mord: Auslieferung ist noch offen

  • April 23, 2025

In der Türkei wird ein Mann festgenommen, der vor elf Jahren an einem Überfall auf ein Berliner Wettbüro beteiligt gewesen sein soll. Wird er nach Deutschland ausgeliefert?

Ob die Berliner Staatsanwaltschaft in dem Fall des in der Türkei gefassten Rockers ein Auslieferungsersuchen stellt, ist noch offen. Der Mann wird im Zusammenhang mit tödlichen Schüssen in einem Berliner Wettbüro vor elf Jahren gesucht, wurde in der Türkei inzwischen aber aus anderen Gründen festgenommen. Man müsse schauen, ob es von den türkischen Behörden eine entsprechende Mitteilung gebe und ein Signal, dass sie auslieferungswillig seien, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage.

„Falls das der Fall ist, würde ein Auslieferungsersuchen durch die Generalstaatsanwaltschaft gestellt werden. Wir warten jetzt, ob die türkischen Behörden eine Entscheidung treffen, dass grundsätzlich eine Auslieferung in Betracht kommt“, erläuterte der Sprecher.

Beim Überfall auf ein Wettbüro stirbt ein 26-Jähriger

Bei dem Überfall auf ein Wettbüro in Berlin-Reinickendorf im Januar 2014 war ein 26-Jähriger erschossen worden. Das Berliner Landgericht verurteilte 2019 mehrere Mitglieder der Hells Angels wegen gemeinschaftlichen Mordes zu lebenslanger Haft.

Für den jetzt Festgenommenen gilt das nicht: „Der Betreffende ist in Deutschland nicht verurteilt worden, weil er sich dem Verfahren durch die Ausreise in die Türkei entzogen hat“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Bei uns ist das Verfahren inzwischen vorläufig eingestellt, weil er seit Juli 2014 nicht mehr in Deutschland ist.“

Gefasst wurde der Mann im Zusammenhang mit zahlreichen Betrugsfällen. Insgesamt wurde zehn Verdächtige festgenommen, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Einige von ihnen haben laut türkischen Medien Verbindungen zur Rockerbande Hells Angels, darunter auch der Mann, um den es der Berliner Staatsanwaltschaft geht.

  • Ähnliche Beiträge

    • Oktober 30, 2025
    Messerattacke auf Kitakinder in Aschaffenburg: Beschuldigter muss in Psychiatrie

    Nach der tödlichen Messerattacke auf Kitakinder in Aschaffenburg muss der Beschuldigte dauerhaft in ein psychiatrisches Krankenhaus. Das entschied das Landgericht in der bayerischen Stadt am Donnerstag. Gegen den heute 28-jährigen Angreifer war in einem sogenannten Sicherungsverfahren verhandelt worden, er gilt aufgrund einer psychischen Erkrankung als schuldunfähig.

    • Oktober 30, 2025
    Kriminalität: Retoure nicht möglich: 80-Jähriger verfolgt Paketbotin

    Eine Botin bringt einem Mann ein Paket. Weil der Senior ihr eine Retoure nicht mitgeben kann, verfolgt er sie mit dem Auto. Dann eskaliert die Situation.

    Du hast verpasst

    Messerattacke auf Kitakinder in Aschaffenburg: Beschuldigter muss in Psychiatrie

    • Oktober 30, 2025
    Messerattacke auf Kitakinder in Aschaffenburg: Beschuldigter muss in Psychiatrie

    Kriminalität: Retoure nicht möglich: 80-Jähriger verfolgt Paketbotin

    • Oktober 30, 2025
    Kriminalität: Retoure nicht möglich: 80-Jähriger verfolgt Paketbotin

    Prozess um Totschlag: Großmutter erstochen – Enkelin in Psychiatrie eingewiesen

    • Oktober 30, 2025
    Prozess um Totschlag: Großmutter erstochen – Enkelin in Psychiatrie eingewiesen

    Nahverkehr: Verkehrsminister wollen mehr Geld für Infrastruktur

    • Oktober 30, 2025
    Nahverkehr: Verkehrsminister wollen mehr Geld für Infrastruktur

    Florian David Fitz in „No Hit Wonder“: Wenn Komik auf Tragik trifft

    • Oktober 30, 2025
    Florian David Fitz in „No Hit Wonder“: Wenn Komik auf Tragik trifft

    Autoindustrie: Chipmangel, Zölle, Porsche: VW kämpft mit vielen Baustellen

    • Oktober 30, 2025
    Autoindustrie: Chipmangel, Zölle, Porsche: VW kämpft mit vielen Baustellen