Potsdamer Helmholtz-Zentrum: Wissenschaftler rechnen mit weiteren Nachbeben in der Türkei

  • April 23, 2025

In der Millionenmetropole Istanbul bebt mehrfach die Erde. Das Beben sei das Schwerste in der Region seit über 25 Jahren gewesen, sagen Experten in Potsdam. Und halten weitere Erdstöße für möglich.

Nach den schweren Erdbeben in Istanbul halten Wissenschaftler weitere Nachbeben für möglich. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es zwei Szenarien: Entweder ist die unmittelbare Region nun vorerst entspannt und die Seismizität klingt langsam ab, oder die durch das Beben erzeugten Spannungsumlagerungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein größeres Erdbeben in der Region“, sagte Marco Bohnhoff vom Potsdamer Helmholtz-Zentrum für Geoforschung (GFZ). Man beobachte die Vorgänge sehr genau. 

Das Beben am Mittwoch sei das Schwerste in der Region seit über 25 Jahren gewesen. Nach GFZ-Angaben hatte das erste Erdbeben eine Stärke (Magnitude) von 6,2 in einer Tiefe von rund zehn Kilometern, etwa 60 Kilometer westlich von Istanbul im Marmarameer. Nur 13 Minuten später habe die Erde erneut gebebt, diesmal mit einer Stärke von 5,3 südlich der türkischen Hauptstadt in etwa 40 Kilometern Entfernung. Auch in Griechenland und Bulgarien waren die Erdstöße zu spüren.

Experten halten starkes Erdbeben für überfällig

Das zweite Beben deutet den Wissenschaftlern zufolge darauf hin, dass die Spannungen sich verlagert haben. Dadurch seien weitere Erdstöße wahrscheinlicher. 

Die Region um das Marmarameer in der Nähe der Millionenstadt Istanbul besitzt den Experten zufolge eine der risikoreichsten geologischen Strukturen weltweit: Dort treffen zwei tektonische Platten aufeinander, die eurasische und die anatolische. Der Bereich unterhalb des Marmarameeres südlich von Istanbul sei der einzige Bereich der gesamten Plattengrenze, der seit über 250 Jahren kein Starkbeben mehr generiert hat. Experten gehen seit langem davon aus, dass ein Beben rund um die Stärke 7 in Istanbul überfällig ist.

  • Ähnliche Beiträge

    • Oktober 22, 2025
    Anstieg von Angebotsmieten verlangsamt – aber ungebrochen hohe Nachfrage

    Der Anstieg der Angebotsmieten in deutschen Städte hat sich verlangsamt. Im dritten Quartal legte der vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) ermittelte Mietpreisindex im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent zu, inflationsbereinigt stagnierte er. Die Mieten stiegen also so stark wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten.

    • Oktober 22, 2025
    Wintersport: Socken, Schnapsglas, Sohlenwärmer: Sieben Geschenkideen für den Skiurlaub

    Nicht nur in den Alpen tummeln sich Wintersportler in den Skigebieten. Womit kann man erfahrenen und neugierigen Schneehasen eine Freude machen? Geschenkideen für Skifahrer:innen.

    Du hast verpasst

    Wintersport: Socken, Schnapsglas, Sohlenwärmer: Sieben Geschenkideen für den Skiurlaub

    • Oktober 22, 2025
    Wintersport: Socken, Schnapsglas, Sohlenwärmer: Sieben Geschenkideen für den Skiurlaub

    Anstieg von Angebotsmieten verlangsamt – aber ungebrochen hohe Nachfrage

    • Oktober 22, 2025
    Anstieg von Angebotsmieten verlangsamt – aber ungebrochen hohe Nachfrage

    Dreiländereck: Grenzüberschreitender Polizeieinsatz in Zittau

    • Oktober 22, 2025
    Dreiländereck: Grenzüberschreitender Polizeieinsatz in Zittau

    Elfjähriges Kind bei Unfall mit Linienbus in Niedersachsen getötet

    • Oktober 22, 2025
    Elfjähriges Kind bei Unfall mit Linienbus in Niedersachsen getötet

    Vogelgrippe in Brandenburg: Vogelgrippe bedroht Kraniche – Weitere Betriebe betroffen?

    • Oktober 22, 2025
    Vogelgrippe in Brandenburg: Vogelgrippe bedroht Kraniche – Weitere Betriebe betroffen?

    Mordkommission ermittelt: Fall Rebecca: Ermittler werten Ergebnisse aus

    • Oktober 22, 2025
    Mordkommission ermittelt: Fall Rebecca: Ermittler werten Ergebnisse aus