Verkehr: Im Süden gibt es die meisten Motorräder

  • April 23, 2025

Wie viele Motorräder es pro 1000 Einwohnern gibt, schwankt deutschlandweit enorm. Ganz vorne liegen Kreise aus Bayern – aber nicht die üblichen Verdächtigen.

Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Motorräder wie in Freyung-Grafenau. In dem niederbayerischen Landkreis kamen zu Jahresbeginn 121 zweirädrige Kfz auf 1.000 Einwohner – mehr als in jedem anderen Zulassungsbezirk, wie eine Auswertung von Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes durch die Deutsche Presse-Agentur ergeben hat.

Deutscher Durchschnitt sind 58 zugelassene Motorräder pro 1.000 Einwohner. Beide Werte sind leicht gestiegen. Anfang 2024 waren es noch 119 beziehungsweise 57. Schlusslichter der Motorraddichte sind die Städte Schwerin und Rostock mit je 25.

Insgesamt lässt sich beim Blick auf die 399 Zulassungsbezirke ein klares Gefälle zwischen Stadt und Land feststellen. Während die letzten 63 Plätze an Stadtkreise, kreisfreie Städte und die Stadtstaaten gehen, finden sich an der Spitze nur Kreise und Landkreise – und eine klare bayerische Dominanz, denn hinter Freyung-Grafenau folgen insgesamt elf weitere Zulassungsbezirke aus dem Freistaat: von Cham mit 109 auf Platz zwei bis Pfaffenhofen mit 98 auf Rang zwölf. Die höchste außerbayerische Dichte hat der baden-württembergische Bodenseekreis mit 97 Motorrädern pro 1.000 Einwohnern.

Schlusslichter Stadtstaaten

So schlägt sich das auch beim Vergleich der Bundesländer nieder: Bayern liegt mit durchschnittlich 77 Motorrädern pro 1.000 Einwohnern weit vorne, dahinter folgt Baden-Württemberg mit 67 Maschinen vor Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit je 65 sowie Brandenburg mit 61. Schlusslichter sind die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin mit 30, 31 und 32 Motorrädern je 1.000 Einwohnern. Sie liegen zudem bei der Kfz-Dichte insgesamt auf den letzten Plätzen, auch weil es dort mehr Alternativen zum eigenen Fahrzeug gibt. 

Die niedrigsten Werte unter den Flächenländern haben Sachsen-Anhalt mit 49 sowie Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern mit je 51 Motorrädern pro 1.000 Einwohnern. Niedersachsen hat 56, Hessen und Schleswig-Holstein kommen auf je 55 und Thüringen auf 54.

Innerhalb der Länder – sofern sie keine Stadtstaaten sind – finden sich dann allerdings wieder starke Unterschiede: Im motorradreichen Bayern geht es mit Schweinfurt Stadt bis auf 41 Maschinen je 1.000 Einwohner nach unten, im motorradarmen Sachsen-Anhalt mit dem Saalekreis dagegen bis 63 nach oben, in Sachsen sogar bis 72 im Erzgebirgskreis.

Auffällig ist zudem, dass Motorradfahren offenbar eine sehr männerdominierte Beschäftigung ist. Von deutschlandweit knapp 5,1 Millionen Krafträdern – hier werden auch rund 150.000 Trikes und Quads mitgezählt – sind nur 688.000 auf Frauen zugelassen. Selbst wenn man berücksichtigt, dass der Rest nicht komplett auf Männer, sondern zum Teil auch auf Firmen und Organisationen zugelassen ist, ergibt sich ein massives Ungleichgewicht – das nur langsam schrumpft. Anfang 2024 lag der Frauenanteil bei 13,5 Prozent, Anfang 2025 mit 13,6 nur minimal höher.

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