Tierwohl: Linke kritisieren Zahl der Tierversuche in Sachsen

  • April 24, 2025

Die Wissenschaft nutzt Tiere für Versuche. Das ist umstritten. Im Zeitalter von High Tech und Künstlicher Intelligenz stellt die Linke sich die Frage, ob es nicht auch anders geht.

Die Linken im Sächsischen Landtag kritisieren die Zahl der Tierversuche im Freistaat und fordern Alternativen. „Auch in Sachsen werden Jahr für Jahr Versuche an tausenden Tieren durchgeführt“, sagte Partei- und Fraktionschefin Susanne Schaper. Wissenschaftler gingen davon aus, dass sich Ergebnisse auf den Menschen übertragen ließen. Doch die Faktenlage zeige, dass die wissenschaftliche Aussagekraft von Tierversuchen zweifelhaft sei und das Ausmaß an Tierleid ethisch nicht rechtfertigen könne.

Linke fordern mehr Transparenz und Verbandsklagerecht

„Das gilt erst recht im Zeitalter von High-Tech-Forschungsmethoden wie KI-gestützter Software. Die Staatsregierung muss dafür sorgen, dass die Zahl der Versuchstiere abnimmt“, so Schaper. Tierversuche sollten nur zulässig sein, wenn sie unverzichtbar sind. 

Nötig sei mehr Transparenz bei Tierversuchen und ein Verbandsklagerecht für Tierschutzvereine, -verbände und -stiftungen. Alternativmethoden gelte es weiterzuentwickeln. Öffentliche Gelder sollten vorzugsweise an Forschungseinrichtungen gehen, die Alternativen anwenden.

Mehr als 100.000 gezüchtete Tiere als überflüssig getötet 

Der 24. April wird als Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche begangen. Schaper fragt Angaben für Sachsen regelmäßig im Landtag ab – auch nach sogenannten Überschusstieren. Das sind Tiere, die für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet wurden, dann aber keine Verwendung fanden. Nach Angaben des Sozialministeriums wurden 2023 rund 109.000 solcher Tiere in Sachsen getötet. Dabei handelt es sich in der Regel um Nagetiere wie Mäuse und Ratten.

„Wir fordern ein bundesweites gesetzliches Verbot von Tierversuchen, die mit schweren und langanhaltenden Schmerzen und Leiden für Tiere verbunden oder medizinisch nicht notwendig beziehungsweise vollumfänglich ersetzbar sind“, sagte Schaper.

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