Schüler in Serbien demonstrieren gegen Online-Unterricht wegen Massenprotesten

  • April 27, 2025

Online-Unterricht als Mittel gegen Schüler-Proteste – dieses Vorgehen werfen Schüler den serbischen Behörden vor und haben deswegen am Samstag Demonstrationen mit tausenden Menschen angeführt. „Online-Unterricht ist keine Lösung und inakzeptabel“, erklärten die Schüler vor den Protestkundgebungen in der Stadt Novi Sad. Aus allen Landesteilen reisten dazu Oberschüler an, viele von ihnen waren bereits am Freitagabend zu Fuß oder mit dem Rad in der norderbischen Stadt eingetroffen.

Zu den Protesten gehörten Konzerte und Reden von Schülern und Lehrern. „Die Schule muss sich ändern, wir müssen Euch zuhören“, sagte die Lehrerin Tanja Notaros an die vielen jugendlichen Protestierenden gewandt. 

Die 18-jährige Belgrader Schülerin Mateja Fejndovic sagte, die Fortsetzung des Schuljahres sei sinnlos, da sich die Schüler bereits „seit fünf Monaten im Streik“ befänden. „Online-Unterricht wird die Blockaden nicht beenden“, betonte die Jugendliche. „Wir werden nicht daran teilnehmen.“

Die Protestwelle in Serbien war durch den Einsturz eines Bahnhofsvordachs in am 1. November entfacht worden, bei dem 16 Menschen ums Leben gekommen waren. War es zunächst um die Aufklärung der Unglücksursache gegangen, richten sich die nahezu täglichen Massenproteste mittlerweile gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic und verbreitete Korruption im Land.

Getragen werden die Proteste insbesondere von Studierenden. Sie blockierten die Universitäten und organisierten riesige Kundgebungen. Schüler gehörten zu den ersten, die sich der Protestbewegung anschlossen, aber auch zahlreiche Lehrer beteiligen sich. Rund 20.000 von ihnen bekommen daher nach Gewerkschaftsangaben kein Gehalt mehr. Anfang April kündigten die Schulleitungen schließlich an, den Unterricht online statt in Präsenz abzuhalten.

  • Ähnliche Beiträge

    • September 13, 2025
    Treibhausgasemissionen: US-Regierung will Berichtspflicht für Industrie abschaffen

    Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will ein Programm zur Erfassung der Treibhausgasemissionen großer US-Unternehmen beenden. Die Verpflichtung für die größten Emittenten, unter ihnen die Ölindustrie, ihren Ausstoß von CO2 und Methan zu berechnen, solle abgeschafft werden, kündigte die US-Umweltbehörde EPA am Freitag an. Das im Jahr 2010 eingeführte Programm sei „nichts weiter als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt“, erklärte EPA-Direktor Lee Zeldin.

    • September 13, 2025
    Witwe des erschossenen US-Aktivisten Kirk will dessen Arbeit fortführen

    Nach dem Attentat auf den ultrarechten US-Aktivisten und Podcaster Charlie Kirk hat dessen Witwe angekündigt, die Arbeit ihres Mannes fortzuführen. „Die Bewegung, die mein Mann aufgebaut hat, wird nicht sterben“, sagte Erika Kirk am Freitag in einer live im Internet übertragenen Ansprache. „Ich weigere mich, das zuzulassen.“

    Du hast verpasst

    Treibhausgasemissionen: US-Regierung will Berichtspflicht für Industrie abschaffen

    • September 13, 2025
    Treibhausgasemissionen: US-Regierung will Berichtspflicht für Industrie abschaffen

    Niedersachsentag: Junge Union: Merz muss sich gegen SPD durchsetzen

    • September 13, 2025
    Niedersachsentag: Junge Union: Merz muss sich gegen SPD durchsetzen

    Witwe des erschossenen US-Aktivisten Kirk will dessen Arbeit fortführen

    • September 13, 2025
    Witwe des erschossenen US-Aktivisten Kirk will dessen Arbeit fortführen

    Extremismus: Verfassungsschutz-Kategorie „Delegitimierer“ auf dem Rückzug

    • September 13, 2025
    Extremismus: Verfassungsschutz-Kategorie „Delegitimierer“ auf dem Rückzug

    Partnerschaft: Sylvie Meis: Das sind die Warnsignale beim Männer-Dating

    • September 13, 2025
    Partnerschaft: Sylvie Meis: Das sind die Warnsignale beim Männer-Dating

    Praktizierender Katholik: Harald Schmidt sehr zufrieden mit neuem Papst

    • September 13, 2025
    Praktizierender Katholik: Harald Schmidt sehr zufrieden mit neuem Papst