Verbandsversammlung: Bayerns Jäger demonstrieren Geschlossenheit

  • April 27, 2025

Es soll künftig ohne Streit gehen: Der Bayerische Jagdverband setzt auf Zusammenhalt. Beim Landesjägertag stellten sich die Mitglieder mit breiter Mehrheit hinter das Präsidium.

Geschlossenheit statt interner Dauerfehden: Die Kehrtwende beim Bayerischen Jagdverband (BJV) dürfte geschafft sein. Beim Landesjägertag in Bad Aibling demonstrierten die Mitglieder Geschlossenheit. 95 Prozent stimmten für die Entlastung des Präsidiums.

Zuletzt hatte der BJV immer wieder mit Streitigkeiten für Schlagzeilen gesorgt. Im vergangenen Jahr schaltete sich auch Jagd– und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ein, organisierte einen runden Tisch und forderte, sich wieder auf Sachthemen zu konzentrieren.

Eines der Themen, das die Jäger beschäftigt, ist der Umgang mit Naturverjüngung und Wildverbiss. Hier wollen die Jäger mehr Eigenverantwortung und weniger Intervention von staatlicher Seite. 

BJV-Chef Weidenbusch: Abschusspläne abschaffen

„Einmischung von Dritten, die weder Eigentümer sind noch Pacht zahlen, brauchen wir nicht“, sagte BJV-Präsident Ernst Weidenbusch und forderte überdies die Abschaffung der staatlichen Abschusspläne. Entscheiden sollten allein Grundeigentümer und Jagdpächter. Unterstützung findet der Verband dabei bei Minister Aiwanger.

Der sprach sich dafür aus, den Jagdgenossenschaften mehr Freiraum bei der Abschussplanung einzuräumen. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich davon befreien zu können. „Nur gemeinsam wird die Naturverjüngung gelingen. Der Waldbau muss richtig betrieben werden, damit genügend Licht in den Wald kommt und die Jagd muss richtig betrieben werden, um angepasste Wildbestände zu haben.“ Jäger und Waldbesitzer müssten bei gemeinsamen Waldbegehungen vor Ort die Themen besprechen und lösen.

Die von den unteren Jagdbehörden auf Basis des Forstlichen Gutachten der Forstbehörden erstellten Abschusspläne geben Jägern etwa vor, wie viel Rehwild geschossen werden muss, um Verbiss zu reduzieren. Dem BJV zufolge löst erhöhter Jagddruck das Problem nicht. Vielmehr ziehe sich das Wild dann beispielsweise in Wälder zurück statt auf freien Wiesenflächen zu äsen und sorge im Wald für umso mehr Verbiss.

Aiwanger fordert Tempo bei Jagdgesetz-Novelle

Einmal mehr sprach sich Aiwanger für eine Novellierung des Jagdgesetzes aus und forderte von seinem Koalitionspartner, der CSU, „ihre Blockadehaltung endlich aufzugeben“. Zentrale Punkte der Gesetzesreform sind dem Minister zufolge die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht, die Regulierung der Fischotterbestände, angepasste Jagdzeiten für Gänse sowie die Öffnung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen für das Wild.

Unter den zu fassenden Beschlüssen bei der Landesversammlung war eine Beschwerde der Kreisgruppe Neuburg an der Donau – und es war deutlich zu spüren, dass die Mehrheit der Teilnehmer keine Lust mehr hat auf derlei Auseinandersetzungen. Mehrere Delegierte ergriffen das Wort und forderten etwa: „Schluss damit!“

Die Kreisgruppe hatte ihre interne Satzung unter anderem dahingehend geändert, dass sie die Satzung und Disziplinarordnung des BJV nicht mehr akzeptierte. Insofern sollte die Kreisgruppe aus dem BJV ausgeschlossen werden – und legte Beschwerde ein.

Gut 76 Prozent der Delegierten wiesen die Beschwerde ab. Weidenbusch bot an, den Ausschluss aufzuschieben und appellierte an die Kreisgruppe, ihre Satzungsänderung rückgängig zu machen. Das BJV-Präsidium wolle sich nochmals um eine Verständigung mit der Kreisgruppe Neuburg bemühen.

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