Versorgung: Thüringer Regierungschef warnt vor Plänen zu Medizin-Zentren

  • April 27, 2025

Ministerpräsident Voigt sieht Lücken bei der medizinischen Versorgung in den ostdeutschen Bundesländern aufkommen. Deshalb warnt er davor, bestimmte Lösungsansätze zu stark zu regulieren.

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt kritisiert Pläne im Koalitionsvertrag von Union und SPD zur Regulierung investorenbetriebener Medizinischer Gesundheitszentren. „Dahinter steckt ja die Frage: Möchte ich eine flächendeckende medizinische Versorgung sicherstellen oder nicht?“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Es brauche weniger Regulierung, aber mehr Tempo. „Ich habe in Thüringen momentan 117 offene Hausarztsitze. Da beschäftigt es mich, dass die Leute einen Termin beim Arzt bekommen“, sagte Voigt.

Für Lösungsansätze wie Medizinische Versorgungszentren brauche es keine „Überregulierung“, sagte er. „Vielmehr sollten neue Versorgungsstrukturen, auch sektorenübergreifend, möglich sein.“

Hoher Altersdurchschnitt im Osten

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD im Bund steht: „Wir erlassen ein Gesetz zur Regulierung investorenbetriebener Medizinischer Versorgungszentren (iMVZ-Regulierungsgesetz), das Transparenz über die Eigentümerstruktur sowie die systemgerechte Verwendung der Beitragsmittel sicherstellt.“

Voigt wies auf die geringere Bevölkerungsdichte und den höheren Altersdurchschnitt in den ostdeutschen Bundesländern hin. „Das heißt, hier müssen bestimmte Dinge zuerst gedacht werden. Gerade im Bereich der medizinischen Versorgung, gerade in der Pflege, brauchen wir mutige Antworten“, sagte er.

MVZ erinnern an Polikliniken

Der Bund müsse auf der Agenda haben, dass im Osten schnellere Antworten auf die medizinische Versorgung im ländlichen Raum nötig seien. Das Konzept der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ähnelt dem der Polikliniken zu DDR-Zeiten. Regulieren will die schwarz-rote Koalition solche MVZ, die von privaten Investoren statt von Ärzten oder Krankenhäusern betrieben werden.

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