
Strafverfahren: Generalstaatsanwaltschaft zieht 91 Millionen Euro ein
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt zieht im Jahr 2024 große Geldsummen durch Verurteilungen im Zuge von Gerichtsprozessen ein. Auch über weitere Themen informiert die Behörde.
Mehr als 90 Millionen Euro aus Verurteilungen von Straftätern sind im vergangenen Jahr in die hessische Staatskasse geflossen. Wie die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft vor ihrer Bilanz-Pressekonferenz heute (9.30 Uhr) der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, machte den größten Anteil an diesem Betrag (mehr als 73 Millionen Euro) Rückgewinnungen wegen Steuerstraftaten aus. Der Rest setzte sich etwa aus freiwilligen Schadenswiedergutmachungszahlungen und Bußgeldern zusammen. Geldstrafen werden an den Staat gezahlt, genauer gesagt an den Justizhaushalt des Bundeslandes, in dem das Gericht sitzt.
Insgesamt flossen im Jahr 2024 laut Generalstaatsanwaltschaft in Ermittlungs- und Strafverfahren der Eingreifreserve 91.630.210,20 Euro in die hessische Staatskasse.
Die Eingreifreserve ist auf schwere Steuerkriminalität und organisierte Kriminalität spezialisiert und besteht derzeit aus sechs Staatsanwältinnen und Staatsanwälten sowie einem Oberstaatsanwalt und einem leitenden Oberstaatsanwalt.
Justizminister zeigt sich erfreut
Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU) sagte zur Bilanz der Eingreifreserve der Generalstaatsanwaltschaft: „Effektive Strafverfolgung bedeutet, die Täter zu bestrafen. Es bedeutet aber auch, ihnen das durch kriminelles Handeln erlangte Vermögen wegzunehmen.“ Die Arbeit aller neun hessischen Staatsanwaltschaften und der Eingreifreserve zahle sich durch eine erfolgreiche Vermögensabschöpfung „im wahrsten Sinne des Wortes für das Land Hessen und seine Bürgerinnen und Bürger aus“.
Neben dem Thema der Abschöpfung von Gewinnen aus Straftaten sollen auch die aktuellen Entwicklungen in vielen Kriminalitätsbereichen während der Pressekonferenz thematisiert werden. Darunter: Internetkriminalität, organisierte Kriminalität, Wirtschaftskriminalität, Staatsschutzdelikte und Kapitalverbrechen sowie häusliche Gewalt. Auch die aktuellen Herausforderungen für die Strafverfolgung sollen im Fokus stehen.