Der Weg zum weißen Rauch: Das Konklave: So funktioniert die Papstwahl im Vatikan

  • Mai 7, 2025

Seit 1059 sind allein die Kardinäle berechtigt, den neuen Papst im sogenannten Konklave zu bestimmen. Sehen Sie Schritt für Schritt, wie die Wahl des Pontifex abläuft.

Der Stuhl Petri ist frei

Durch Tod oder Rücktritt des Papstes endet dessen Pontifikat, und ein neues wird in einem genau geregelten Verfahren eingeleitet. Das geltende Wahlrecht stammt von Johannes Paul II. und wurde von Benedikt XVI. leicht verändert. 

Die Kardinäle versammeln sich in Rom … 

© Quelle: Vatikan | Stand: 22. April 2025

Die derzeitige Gesamtzahl der Kardinäle inklusive der über 80-Jährigen beträgt 252. Wahlberechtigt sind nur die Kardinäle, die am Tag vor der Sedisvakanz jünger als 80 Jahre waren. Beim derzeitigen Konklave sind dies 136 Kardinäle.

… zur Generalkongregation

Bei der täglichen Zusammenkunft der Kardinäle (für Wahlberechtigte Pflicht) wird die Verwaltung im Vatikan weitergeführt und die Wahl vorbereitet. Die Treffen dienen auch dem Kennenlernen und der Meinungsbildung. Alle Teilnehmer schwören Geheimhaltung.

Mit einer feierlichen Messe über dem Grab Petri wird der Beistand Gottes für die anstehende Wahl erbeten.

Beginn des Konklaves

Im Normalfall sollen 15 volle Tage, höchstens 20 vergehen, bevor die Wahl beginnt. Sind bereits alle versammelt, ist ein früherer Termin möglich.  

Die „Elektoren“ ziehen ins Konklave. Mit einem Hymnus rufen sie den „Schöpfer Geist“ herbei. In der Sixtinischen Kapelle werden die Kardinäle vereidigt. Dann werden sie isoliert. „Extra omnes“, ruft der Zeremoniar, „alle hinaus“.

Wahlgänge

Am ersten Tag des Konklaves findet nachmittags üblicherweise ein erster Wahlgang statt. Danach sind es jeweils zwei morgens und zwei nachmittags.

Die erneut vereidigten Kardinäle wählen handschriftlich und mit verstellter Schrift auf vorbereiteten Zetteln. Die werden zweimal gefaltet und in eine Urne gelegt. Wählbar ist jeder ledige männliche Katholik, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist und den Glauben der Kirche teilt.

Gewählt ist, wer mindestens zwei Drittel der Stimmen auf sich vereinigen kann. 

Ist nach der Zählung kein Kandidat gewählt, werden die Zettel verbrannt. Schwarzer Rauch über der Sixtina signalisiert den erfolglosen Wahlgang.

Sind 34 Wahlgänge erfolglos ausgegangen, soll nach einer Besinnungspause eine Stichwahl entscheiden.
Notfalls beginnt danach alles von vorn.

Nach einem erfolgreichen Wahlgang

Der Gewählte wird gefragt, ob er das Amt annimmt. Akzeptiert er, bestimmt er anschließend seinen künftigen Namen.

Ist der neue Papst rechtmäßig im Amt, wird das durch weißen Rauch und das Geläut der Glocken von St. Peter signalisiert

Einkleidung

In der „Tränenkammer“, einem Nebenraum der Sixtinischen Kapelle, wird der Papst eingekleidet. Es sind Gewänder in drei Größen vorbereitet. Ist er noch kein Bischof, wird er unmittelbar geweiht.

Huldigung

Nach seiner Einkleidung nimmt der neue Papst auf einem Thronsitz Platz. Alle anwesenden Kardinäle beglückwünschen den Pontifex und schwören Treue und Gehorsam.

Der neue Papst zeigt sich öffentlich

Nach einer kurzen Rede an die Versammelten auf dem Petersplatz erteilt der neue Papst erstmals den Segen „Urbi et orbi“, der Stadt Rom und dem ganzen Erdkreis.

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