
Als Hauptursache für Unterrichtsausfall nennt das Bildungsministerium die Erkrankung von Lehrern oder deren Kindern. Letzteres hat zugenommen. Dafür gibt es einen Grund.
Im Schuljahr 2023/24 ist nach Angaben von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) in Mecklenburg-Vorpommern weniger Unterricht ausgefallen als im Schuljahr davor. An den allgemeinbildenden Schulen in öffentlicher Trägerschaft konnten 3,3 Prozent der Stunden nicht gegeben werden, wie Oldenburg bekanntgab. Das seien 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
Am höchsten war der Anteil der ausgefallenen Stunden an Gesamtschulen mit 6 Prozent und an Regionalen Schulen mit 4,8 Prozent. Am Gymnasium waren es den Angaben zufolge 3,8 Prozent, an Förderschulen 1,6 und an Grundschulen 0,9 Prozent.
Hauptursache: Lehrer oder deren Kinder krank
An den Berufsschulen in öffentlicher Trägerschaft fielen demnach 7,6 Prozent aller Unterrichtsstunden aus. Das seien 0,2 Prozentpunkte weniger als im Schuljahr 2022/2023, hieß es. Die Ministerin verwies auf eine angespannte Personallage.
Der Anteil aller Unterrichtsstunden, die von einem anderen Lehrer vertreten oder durch Klassenzusammenlegungen abgesichert wurde, belief sich den Angaben zufolge im Schuljahr 2023/24 auf 13,9 Prozent. Dies war ein leichter Rückgang zum Schuljahr davor, wie es hieß. An den Berufsschulen fielen demnach 13,8 Prozent der Stunden zur Vertretung an.
Klassen werden zusammengelegt
„Unterrichtsausfall konnte durch Mehrarbeit von Lehrkräften vermieden werden“, erklärte Oldenburg. „Hier haben wir einen stärkeren Anreiz gesetzt, weil wir sie höher vergüten.“ Auch eigens eingestellte Vertretungskräfte, wie Lehrer in Rente und Lehramtsstudenten, gaben demnach Unterricht, der sonst wohl ausgefallen wäre. Teilzeitkräfte und Referendare erhöhten Oldenburg zufolge ihre Stunden. Auch die Zusammenlegung von Klassen und Kursen gilt als Vertretungsunterricht.
Als Hauptursachen für Ausfall und Vertretung nannte Oldenburg die Erkrankung von Lehrkräften oder von deren Kindern. Auch Mutterschutz, ein Beschäftigungsverbot von schwangeren Lehrkräften oder Elternzeit seien Gründe. Die Zahl der Stunden, die wegen kranker Kinder von Lehrkräften zur Vertretung anfielen, sei zuletzt doppelt so gewesen wie im Schuljahr 2018/2019. Die Verjüngung der Lehrerschaft in MV mache sich bemerkbar.