Archäologie: Nach Sensationsfund: Neue Präsentation zur Chemnitzer Mikwe

  • Mai 11, 2025

Als Archäologen 2022 am Rande der Chemnitzer Innenstadt auf Reste einer Mikwe stießen, war das eine kleine Sensation. In der Nähe wird nun zu dem Fund und seiner Geschichte informiert.

Die Entdeckung von Überresten einer Mikwe – eines rituellen jüdischen Tauchbades – in Chemnitz sorgte 2022 für Aufsehen. Nun wird in unmittelbarer Nähe mit einer Ausstellung dieser historische Fund und seine Bedeutung sichtbar gemacht. Denn die Überreste sind inzwischen eingehaust Teil eines neuen Wohn- und Geschäftshauses und nicht öffentlich zugänglich. 

Der Fund gab den Experten Rätsel auf. Denn zur Zeit ihrer Entstehung durften sich Juden hierzulande nicht ansiedeln, wie der frühere Leiter des Chemnitzer Schloßbergmuseums, Thomas Schuler, erläutert. Er hat die Präsentation initiiert. Die Mikwe zeuge davon, dass es hierzulande dennoch Spuren jüdischen Lebens in dieser Zeit gab. Sie sei vermutlich um 1690 eingerichtet und beim Umbau des Hauses 1791 zugeschüttet worden, erklärt Schuler. Besitzer des Hauses seien christliche Fuhrleute gewesen. Doch warum dann das jüdische Tauchbad?

Tauchbad als Service für reisende Juden

Zu den Messen seien damals mehrmals im Jahr jüdische Kaufleute aus Böhmen und Mähren nach Leipzig gezogen und hätten mit ihrem Tross Station in Chemnitz gemacht, erläutert Schuler. Die Fuhrleute hätten vermutlich eine Art Schwarzgastronomie in ihrem Haus betrieben und als Service für die Gäste das Tauchbad eingerichtet. 

Laut Landesamt für Denkmalpflege hat der Fund der Mikwe große Bedeutung weit über die Stadt Chemnitz hinaus. Denn in ganz Sachsen ist keine weitere solche Anlage nachweislich erhalten. 

Die Präsentation ist bis Ende Oktober im Rondell an der Ecke Bahnhofstraße/Zschopauer Straße zu sehen und frei zugänglich. Im Mittelpunkt steht ein Modell der Mikwe im Maßstab 1:10. Darüber hinaus wird auf Informationstafeln auf Deutsch und Englisch über den Fund und seine Geschichte, aber auch über die Funktion von Mikwen für das jüdische Leben informiert.

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