
Firmenansiedlungen sind in wirtschaftlich schwierigen Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Auch wenn die Investitionen 2024 deutlich geringer ausfallen als im Jahr zuvor, ist man in Sachsen zufrieden.
Sachsens Wirtschaft verbucht für das vergangene Jahr 19 Neuansiedlungen von Unternehmen und Firmenerweiterungen. Dahinter stehen Investitionen von rund 128,5 Millionen Euro, teilte die Wirtschaftsförderung des Freistaates mit. 949 Arbeitsplätze seien geschaffen beziehungsweise erhalten worden. „Trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen konnte sich Sachsen auch 2024 im internationalen Standortwettbewerb behaupten“, lautet das Fazit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS).
Unternehmen investieren nicht nur in Großstädten
Erneut hätten sich die Projekte nahezu über den gesamten Freistaat verteilt, hieß es. Investitionen gab es nicht nur in den Großstädten Chemnitz, Dresden und Leipzig, sondern auch in mehreren Landkreisen. Die Investoren kommen vor allem aus Deutschland, aber auch aus Österreich, Frankreich, Großbritannien, China und den USA.
2023 hatte die WFS 16 Ansiedlungen und Erweiterungen im Umfang von etwa 10 Milliarden Euro ausgewiesen. Allerdings zog man damals mit dem taiwanesischen Chip-Konzern TSMC einen ganz dicken Fisch an Land. Der Branchenriese plant gemeinsam mit den Unternehmen Bosch, Infineon und NXP Semiconductor den Bau einer neuen Halbleiterfabrik in Dresden.
„2024 war trotz vielfältigster Herausforderungen ein gutes Jahr für den Standort. Wir konnten neue Investoren für Sachsen gewinnen und mit Unternehmen vor Ort Erweiterungen umsetzen. Das sind positive Signale, die nicht selbstverständlich sind angesichts des härter werdenden Standortwettbewerbs, des schwierigen globalen Umfelds und der konjunkturellen Rahmenbedingungen“, so WFS-Geschäftsführer Thomas Horn.
Sächsische Ausfuhren auf hohem Niveau
Der sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) verwies auf eine Zeit globaler Umbrüche. „Die internationale Wirtschafts- und Weltordnung, wie wir sie seit Jahrzehnten kannten, wird neu justiert.“ Die WFS unterstütze die sächsischen Unternehmen auch in diesen herausfordernden Zeiten und setze aktiv Impulse. 2024 habe man mit Ausfuhren in Höhe von 51,1 Milliarden Euro das zweitbeste Exportjahr verzeichnet. Rund ein Drittel der Wirtschaftsleistung sei mit Export erwirtschaftet worden, sehr viele Jobs hingen davon ab.
Panter wies Sachsen als Land der Innovationen aus. Der Einsatz automatisierter Technologien und von KI sei ein wesentliches Zukunftsfeld der hiesigen Wirtschaft. „KI und Robotik können und werden das Arbeitsleben vieler Menschen verbessern und erleichtern.“ Das Cluster Robotics Saxony stehe dafür, diese Technologien stärker in die Unternehmen zu bringen und wolle als Plattform Talente fördern und neue Geschäftsmodelle entwickeln.