
Zum Kriegsende soll in Polen ein Zug mit von den Nazi-Gold verschwunden sein. Trotz Spekulationen blieb er unentdeckt. Nun gibt es einen Hinweis.
Dieser Artikel erschien zuerst bei ntv.
Seit Jahrzehnten ranken sich Legenden um einen Nazi-Goldzug, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Gebiet des heutigen Polen verschwunden sein soll. Der gepanzerte Zug, beladen mit bis zu 300 Tonnen Gold, Kunstschätzen und anderen Wertgegenständen, soll von Breslau (heute Wrocław) in Richtung Südwesten gefahren sein. Allerdings erreichte er sein Ziel Wałbrzych nie und wurde auch nie gefunden, trotz intensiver Suchmaßnahmen.
Nun berichten die Behörden in Wałbrzych, dass ihnen ein anonymer Brief mit neuen Hinweisen vorliegt. Der unbekannte Absender soll geschrieben haben: „Drei Eisenbahnwaggons aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs sind in einem getarnten Tunnel versteckt.“ Jeder Waggon sei etwa 12 Meter lang, 4 Meter breit und 4 Meter hoch.
Auch zum angeblichen Standort machte die Person Angaben. „Die Waggons sind hinter einem geschlossenen, verschiebbaren Stahltor am Eingang des Tunnels versteckt.“ Sie enthielten wertvolle Edelmetalle, darunter auch Gold. „Genaue geodätische Daten werden dem Bürgermeister von Wałbrzych oder seinem Stellvertreter in Form von Anhängen zur Verfügung gestellt“, endete der Brief.
Wirklich neue Spur zu Nazi-Gold?
Die britische „Daily Mail“ zitiert die Sprecherin der Stadt, Kamila Świerczyńska, mit den Worten: „Ein gewisser Mann, dessen Kontaktdaten ich nicht preisgeben kann, hat einen Verfahrensbericht über den Fund erstellt, der von der Presse als ‚Goldzug‚ bezeichnet wurde.“
Der Brief wirke sachlich und konkret. Świerczyńska fügte hinzu, dass das Schreiben eine „Tabelle mit geodätischen Daten, ein Geländeprofil einschließlich des Tunnelverlaufs, eine Karte mit Gleissimulation und Tunnelverlauf sowie den Bericht eines Zeugen enthielt, der während des Krieges in Walbrzych lebte.“
Anna Nowakowska, die Leiterin der Niederlassung desDenkmalamtes in Wałbrzych, sagte der Zeitung: „Nach der Analyse verschiedener Quellen und Dokumente kam der Mann zu dem Schluss, dass er einen Tunnel entdeckt hat, in dem sich der sogenannte Goldzug befindet.“
Den Behörden zufolge beantragte die Person aber keine Genehmigung zur Suche nach dem Zug. Laut lokalen Medien prüfen die Behörden nun, ob sie den Hinweisen weiter nachgehen.
Die unterirdischen Tunnelanlagen nahe Wałbrzych gehören zum sogenannten „Projekt Riese“, einem gigantischen, aber unvollendeten Bauvorhaben der Nationalsozialisten im Umfeld des Schlosses Książ.
Die Geschichte vom Nazi-Goldzug kursiert seit den 1970er Jahren, wurde aber nie durch handfeste Beweise gestützt. Sie basiert auf Berichten von Zeitzeugen, darunter auch angebliche Sterbebettgeständnisse von Beteiligten, und auf der Tatsache, dass die Nazis tatsächlich immense Mengen an Raubgut aus ganz Europa zusammentrugen und teils auf der Flucht vor der Roten Armee versteckten.
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