
Ehrenamtliche Voraushelfer retten Menschenleben in ihrer Nachbarschaft. Wer am nächsten an einem Notfall dran ist, weiß eine spezielle Software auf dem Handy.
Ersthelfer, die mit Hilfe einer speziellen App zu lebensbedrohlichen Notfällen in ihrer nächsten Umgebung gerufen werden, spielen in Hessen eine immer größere Rolle. Inzwischen gibt es nach Angaben des Gesundheitsministeriums in 15 der 25 hessischen Rettungsdienstbereichen derartige Projekte. In weiteren Bereichen sei eine Einführung geplant, teilte das Ministerium mit.
Je nach Region werden die Projekte Katretter, First-Responder oder Voraushelfer genannt. Mit Hilfe der jeweiligen App können Helfer alarmiert werden, die teils nur wenige hundert Meter von einem Notfall entfernt und daher oft schneller als der Rettungsdienst am Einsatzort sind.
Überleben ohne Folgeschäden
Das App-basierte Ersthelfersystem in ganz Deutschland trage dazu bei, dass jedes Jahr zahlreiche Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand ohne Folgeschäden überstehen, erklärt Dennis Humburg, der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Vogelsbergkreis.
Die speziell ausgebildeten Voraushelfer sorgten dafür, die kritischen ersten Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch sinnvolle und qualifizierte Maßnahmen zu nutzen.
Ministerium: Systeme müssen in Struktur vor Ort passen
Die Voraushelfersysteme werden von den jeweiligen Städten oder Landkreisen getragen. „Sie müssen aber in die Struktur des Rettungsdienstes vor Ort passen und sind dann eine sinnvolle Maßnahme“, erklärte das Gesundheitsministerium. Eine Förderung durch das Land erfolgt nicht.
Entsprechende Projekte gibt es den Angaben zufolge derzeit in folgenden Landkreisen: Bergstraße, Gießen, Groß-Gerau, Hochtaunus, Lahn-Dill, Offenbach, Limburg-Weilburg, Main-Kinzig, Main-Taunus, Marburg-Biedenkopf, Schwalm-Eder, Vogelsberg, Waldeck-Frankenberg, Wetterau sowie in der Landeshauptstadt Wiesbaden.