
Die Nummer 115 bündelt Bürgeranfragen zentral – das spart Zeit und Ressourcen in den Rathäusern. Der direkte Draht zur Verwaltung fungiert in Thüringen auch als digitaler Lotse.
Unter der zentralen Behördennummer 115 gibt es in Thüringen nun auch grundlegende Auskünfte zu digitalen Verwaltungsangeboten. Bürger könnten Informationen über digitale Anträge der Behörden erhalten und darüber, wie diese zu handhaben seien, teilte das Digital- und Infrastrukturministerium in Erfurt mit.
Darüber hinaus will der Freistaat einen neu konzipierten Chatbot landesweit erproben und einsetzen, um den digitalen Austausch mit den Behörden zu erleichtern. Dieser Chatbot stelle eine Erweiterung der Hotline dar, die wochentags von 8.00 bis 18.00 Uhr besetzt sei.
Direkter Draht zur Verwaltung – Millionen Anrufe
Die Behördennummer 115 dient als zentraler telefonischer Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen. Thüringen trat dem Verbund 2020 bei und war nach Ministeriumsangaben das erste Bundesland, in dem der 115-Service flächendeckend verfügbar war.
Auch Hunderte Kommunen bundesweit machen mit. Im vergangenen Jahr wurden nach Ministeriumsangaben bundesweit sechs Millionen Anrufe über die zentrale Behördeneinwahl beantwortet, die mit dem Slogan „Wir lieben Fragen“ einen einfachen und lösungsorientierten Verwaltungsservice bieten möchte.
Umfragen zeigten eine hohe Zufriedenheit der Nutzer mit dem Service. „Die 115 ist ein Bürgerservice mit dem Anspruch, Menschen unkompliziert zu helfen, sie durch Verwaltungswege zu lotsen und ihren Alltag zu erleichtern“, betonte Minister Steffen Schütz (BSW).
Anrufe gehen im Landesrechenzentrum zentral ein
Eine serviceorientierte Verwaltung sei der Hebel, um das Vertrauen der Menschen in den Staat zu stärken. In Thüringen gibt es einen zentralen 115-Service im Landesrechenzentrum, bei dem alle Anrufe eingehen, die keinem kommunalen Servicecenter im Freistaat zugeordnet werden können.
Die Kosten für den 115-Service belaufen sich für Thüringen laut dem Ministerium auf jährlich etwa 38.000 Euro. Die Mitgliedsbeiträge für alle kommunalen Verbundmitglieder im Freistaat würden dabei mit abgedeckt, so dass den teilnehmenden Kommunen das Angebot kostenfrei zur Verfügung steht.
Die zentrale Beantwortung von Bürgeranliegen über die 115 führe zu Zeitersparnissen und somit zu einer direkten Kostensenkung in den entlasteten Fachverwaltungen, hieß es.