Seit Monaten regnet es in Mecklenburg-Vorpommern zu wenig – die Trockenheit macht den Landwirten zu schaffen. Agrarminister Backhaus prüft nun Maßnahmen.

Angesichts anhaltender Trockenheit in Mecklenburg-Vorpommern hat Agrarminister Till Backhaus (SPD) angekündigt, geeignete Hilfsmaßnahmen für Landwirte zu prüfen. Dazu sei die „AG Dürre“ – mit Vertretern des Bauernverbandes, der Landesforschungsanstalt und Mitarbeitenden des Ministeriums – einberufen worden, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte.

„Der Klimawandel ist präsent, der Wassermangel ist deutlich“, sagte der Minister. Sollte es in den kommenden zwei Wochen nicht regnen, werde die Situation für Mecklenburg-Vorpommerns Bauern dramatisch. Schon jetzt sei die Prognose, dass die Ernte in diesem Jahr unterdurchschnittlich ausfallen werde.

Demnach sollen unter anderem Grünlandflächen freigegeben werden, um den Futtervorrat in Nutztierbetrieben für den Winter zu sichern, wie Backhaus sagte. Das Ministerium prüfe derzeit auch die Stundung von Pachtzinsen für landeseigene Flächen, die Herabsetzung der Steuervorauszahlungen oder die Stundung fälliger Steuerzahlungen für Landwirte, hieß es.

Bauernpräsident fordert schnelle Maßnahmen

Der Präsident des Bauernverbandes MV, Karsten Trunk, forderte eine rasche Umsetzung der Maßnahmen: „Wir müssen schnell ins Handeln kommen.“ Sollten Flächen für die Futternutzung freigegeben werden, müsse dies bereits am Wochenende geschehen. Ansonsten werde das Futter wertlos und könne keine Reserven darstellen, sagte er.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums fehlen verbreitet im Land bis zu 100 Liter Wasser pro Quadratmeter. In großen Teilen von MV seien die Böden bis in eine Tiefe von 1,8 Metern bis Mitte Mai 2025 nahezu ausgetrocknet.

Seit Monaten zu trocken in MV

Seit Monaten fällt in Mecklenburg-Vorpommern zu wenig Regen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war der Nordosten im April die niederschlagsärmste Region in Deutschland. Seit Beginn der Messreihe vor 144 Jahren seien nur vier Aprilmonate noch trockener gewesen.

Mit rund zehn Litern Niederschlag pro Quadratmeter wurden laut DWD im April nur etwa 24 Prozent des klimatologischen Solls von 42 Litern pro Quadratmeter erreicht. Besonders betroffen waren die Küstenregionen. Dort war es den Angaben nach mit teils weniger als fünf Litern pro Quadratmeter noch trockener. Bereits die Monate März und Februar waren laut DWD zu trocken.