Bier: Warnstreik bei Brauereien Gaffel und Reissdorf

  • Mai 23, 2025

Die NRW-Brauereien und eine Gewerkschaft ringen um einen neuen Tarifvertrag, der den Beschäftigten mehr Geld bescheren soll. Doch die Verhandlungen stocken. Nun zücken Mitarbeiter die Trillerpfeifen.

Bei den Kölner Brauereien Gaffel und Reissdorf hat ein Warnstreik für einige Stunden die Arbeit beeinträchtigt. Etwa 60 Mitarbeitende zogen am Freitag mit Warnwesten bekleidet am Zaun der Gaffel-Brauerei im Stadtteil Porz entlang, mit Trillerpfeifen machten sie Lärm. Auf ihren Transparenten stand „Ohne Wir kein Bier“ oder „Wir fordern: Anerkennung, Wertschätzung, faire Lohnerhöhung“. Bei Gaffel dauerte die Arbeitsniederlegung drei Stunden und bei Reissdorf viereinhalb.

Gewerkschafter Marc Kissinger zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung am Warnstreik. Man habe die Produktion an beiden Standorten „lahmgelegt“. Er hoffe, dass die Arbeitgeber bei der nächsten Tarifrunde endlich ein verbessertes Angebot vorlege. Die NGG fordert ein Lohn-Plus von 6,6 Prozent, bei Vollzeitkräften soll der Entgeltzuwachs mindestens 280 Euro im Monat betragen. Die Arbeitgeber bieten deutlich weniger. 

Bei Gaffel in Köln-Porz arbeiten laut NGG 130 Menschen und bei Reissdorf in Köln-Rodenkirchen 90. Die Reissdorf-Warnstreikenden kamen zu der gemeinsamen Kundgebung zum Gaffel-Standort. Auf die Frage, ob 60 Warnstreikende im Verhältnis zu insgesamt 210 Beschäftigten denn ausreichten, um die Produktion lahmzulegen, sagte Gewerkschafter Kissinger, bei der Gesamtzahl seien ja auch Tätigkeiten im Vertrieb und in der Verwaltung inkludiert. In der Produktions-Schicht sei der Anteil der Warnstreikenden sehr hoch gewesen. 

Ein Sprecher von Gaffel sah es anders. Bei Gaffel habe sich lediglich ein kleiner Teil der Belegschaft an dem Ausstand beteiligt. „Kölsch bleibt ohne Einschränkungen verfügbar“, so der Gaffel-Sprecher. „Die Lager sind gut gefüllt.“ Der Betrieb habe nicht stillgestanden. „Ein entscheidender Teil der Belegschaft nimmt nicht am Streik teil, sodass die Produktion und Auslieferung reibungslos weiterlaufen können.“

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