CDU: Gesundheitsministerin Warken neue Chefin der Frauen-Union

  • Mai 24, 2025

An der Spitze der Frauen Union standen einst prominente Politikerinnen wie Rita Süssmuth und Maria Böhmer. Nun hat wieder ein Wechsel stattgefunden.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken ist neue Vorsitzende der Frauen-Union der CDU. Die 46-Jährige tritt damit die Nachfolge von Annette Widmann-Mauz an, die nach zehn Jahren im Amt nicht mehr angetreten war. 

Warken setzte sich beim Bundesdelegiertentag der Frauen-Union in Reutlingen in einer Kampfkandidatur mit 62,1 Prozent der Stimmen klar gegen Ina Scharrenbach durch, die auf 37,4 Prozent kam. Die 48-jährige Scharrenbach ist Nordrhein-Westfalens Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. Warken forderte in ihrer Antrittsrede unter anderem mehr weibliche Perspektiven in der Politik.

Inwieweit sie allerdings ihren Posten als Landesgeneralsekretärin in Baden-Württemberg behalten kann, ist unklar. Eigentlich gilt ein Generalsekretär oder eine Generalsekretärin als oberste Wahlkampfmanagerin. Dass Warken den Landtagswahlkampf 2026 in Baden-Württemberg organisiert und gleichzeitig Bundesgesundheitsministerin ist, ist nur schwer vorstellbar.

Mangel an Frauen in CDU-Führungspositionen beklagt

Zuvor hatten bereits Widmann-Mauz (58) und Bundesfamilienministerin Karin Prien (59) einen Mangel an weiblichen Führungspersonen in der CDU beklagt. „Die Positionen, die mit der Durchsetzung von Macht verbunden sind, sind nach wie vor auch in der CDU, in Partei und Funktionen fast ausschließlich von Männern besetzt“, sagte Prien. Perspektivisch müssten die Positionen paritätisch besetzt sein. Die Frauen müssten ihre Stimmen noch ein bisschen lauter erheben.

Aus Widmann-Mauz‘ Sicht ist man auf dem Weg zu tatsächlicher Gleichstellung ziemlich weit gekommen. Im Parteipräsidium, Parteivorstand und im Bundeskabinett liege der Frauenanteil bei 44 Prozent – „das lässt sich sehen, und wir freuen uns und sind stolz auf jede unserer Ministerinnen“. Jedoch ähnlich wie beim Bundestagswahl-Ergebnis bleibe die Union in anderen Bereichen unter ihren Möglichkeiten und Notwendigkeiten. 

Nur 4 von 20 Mitgliedern im geschäftsführenden Fraktionsvorstand seien Frauen. Und 4 weibliche Arbeitsgruppenvorsitzende und Sprecherinnen von insgesamt 23 entsprächen nicht ansatzweise dem Anspruch an gleichberechtigte Teilhabe. „Wenn der Koalitionsausschuss Herz und Hirn der Bundesregierung sein soll, dann fehlt ihm noch Entscheidendes: Frauen“, sagte Widmann-Mauz, die nicht mehr für den neuen Bundestag angetreten war. Dabei mangele es nicht an qualifizierten Frauen in der Fraktion. 

„Keine Groopies männlicher Polit-Stars“

Die Frauen-Union habe die Kommunikation neu ausgerichtet und die Kampagnenfähigkeit in den sozialen Medien massiv ausgebaut. Sie habe sich zudem mit wichtigen Themen eingebracht, wie Gewalt gegen Frauen. „Die Frauen-Union ist keine Cheerleader-Gruppe in der politischen Bundesliga, und unsere Frauen auch keine Groopies männlicher Polit-Stars“, sagte Widmann-Mauz. 

Im Kabinett von Kanzler Friedrich Merz sitzen zehn Männer und acht Frauen. Die wichtigsten Ministerien – Finanzen, Inneres, Verteidigung und Auswärtiges – sind mit Männern besetzt. Dem Koalitionsausschuss – dem zweiten zentralen Entscheidungsgremium von Schwarz-Rot – gehören zehn Männer und eine Frau an. Im engsten Führungskreis um Merz im Kanzleramt sind sogar ausschließlich Männer. Dasselbe gilt für die vier Spitzenposten in den Koalitionsfraktionen, also die Vorsitzenden und Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer.

Die Frauen-Union hat rund 95.000 Mitglieder, die Vorsitzende sitzt automatisch im CDU-Bundesvorstand.

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