
TV-Legende Loretta Swit ist tot. Die „MASH“-Darstellerin starb am Freitag im Alter von 87 Jahren in New York.
Ein Stück Fernsehgeschichte ist zu Ende gegangen: Loretta Swit, die als Major Margaret „Hot Lips“ Houlihan in der legendären CBS-Serie „MASH“ Millionen von Zuschauern begeisterte, ist am Freitag in ihrem Zuhause in New York City verstorben. Laut Angaben ihres Sprechers Harlan Boll starb die 87-Jährige um 12:01 Uhr an vermutlich natürlichen Ursachen, wie ihr Sprecher laut „The Hollywood Reporter“ bekanntgab.
Mit ihrer Rolle als strenge, aber komplexe Oberschwester in der Kult-Comedyserie prägte Swit über elf Jahre hinweg das Fernsehen wie nur wenige andere. Von 1972 bis 1983 verkörperte sie eine Figur, die sich von einer zunächst eindimensional gezeichneten Antagonistin zu einer der vielschichtigsten weiblichen Charaktere der Fernsehgeschichte entwickelte.
Emmys und verpasste Chancen
Ihre Leistung blieb nicht unbemerkt: Swit wurde zehn Mal für den Emmy nominiert – jedes Jahr, in dem „MASH“ auf Sendung war, bis auf das erste. Zweimal, 1980 und 1982, gewann sie tatsächlich. Sie war eine von nur zwei Schauspielern – neben Alan Alda als Hawkeye Pierce – die sowohl in der Pilotfolge als auch im Serienfinale auftraten.
Dieses Finale am 28. Februar 1983 zog fast 106 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme – ein Rekord, der bis heute Bestand hat. Ein 35-sekündiger Kuss zwischen Swit und Alda in dieser Episode gilt aufgrund der Werbeeinnahmen pro Minute als der teuerste Kuss der Fernsehgeschichte.
Leidenschaft für den Tierschutz
Abseits der Kameras widmete sich Swit leidenschaftlich dem Tierschutz. Sie gründete 2016 die „SwitHeart Animal Alliance“, eine gemeinnützige Organisation zum Schutz von Tieren. Ihre ursprünglichen Kunstwerke verkaufte sie, um Spenden zu sammeln. 1999 sagte sie sogar vor dem Kongress aus und kämpfte gegen sogenannte „Crush Videos“ – Produktionen, in denen kleine Tiere gequält werden.
Vom polnischen Einwandererkind zum TV-Star
Geboren wurde Loretta Jane Szwed am 4. November 1937 in Passaic, New Jersey, als Tochter polnischer Einwanderer. Ihre Eltern standen ihrer Showbusiness-Karriere skeptisch gegenüber, doch schon mit sieben Jahren stand sie zum ersten Mal auf der Bühne. Sie studierte an der American Academy of Dramatic Arts und bei Gene Frankel in Manhattan. Nach ihrem Umzug nach Los Angeles 1970 sammelte sie erste Erfahrungen in Serien wie „Hawaii Five-O“, „Mission: Impossible“ und „Gunsmoke“, bevor sie die Rolle ihres Lebens erhielt.
Swit war von 1983 bis 1995 mit dem Schauspieler Dennis Holahan verheiratet, den sie am Set von „MASH“ kennengelernt hatte. In ihren letzten Lebensjahren zog sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück – ihr letzter Filmauftritt datiert aus dem Jahr 2019.