Landesregierung: Rechnungshof kritisiert Personalzuwachs in Ministerien

  • Juni 3, 2025

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Mitarbeiter in der Staatskanzlei und den Ministerien deutlich erhöht. Rechnungsprüfer empfehlen dringend einen Aufgabencheck.

Die Landesregierung leistet sich nach einer Analyse des Landesrechnungshofs zu viel Personal – vor allem an der Spitze. In der Staatskanzlei und den Ministerien als oberste Landesbehörden nahm die Zahl der Stellen in den vergangenen zehn Jahren um 22 Prozent zu, wie Rechnungshof-Präsidentin Martina Johannsen in Schwerin bei der Vorlage des Jahresberichtes 2025 sagte. 

Damit sei der Personalabbau der davor liegenden zehn Jahre wieder hinfällig geworden. Die Einwohnerzahl Mecklenburg-Vorpommerns ist von 2014 bis 2024 leicht gesunken.

In den oberen und unteren Landesbehörden – laut Rechnungshof der Kernbereich staatlicher Tätigkeit – wuchs die Zahl der Stellen zwischen 2014 und 2024 dem Bericht zufolge um 10,8 Prozent. Einen wesentlichen Anteil machten dort Zuwächse bei Lehrkräften und Polizei aus, so Johannsen. 

Ohne Landespolizei und Lehrkräfte sei das Personal in den oberen und unteren Landesbehörden nur um 4,6 Prozent gewachsen und damit deutlich geringer als auf ministerieller Ebene.

Rechnungshof: Externe Berater hinzuziehen

Johannsen empfahl eine strikte Überprüfung der Aufgaben in den Ministerien und die Art und Weise von deren Erfüllung. „Wer bearbeitet welche Aufgaben, welche Aufgaben müssen überhaupt sein, wie ist die Arbeit organisiert, wo wird etwas eventuell doppelt von verschiedenen Stellen bearbeitet – all das muss dringend überprüft und in Teilen neu geordnet werden“, sagte die oberste Rechnungsprüferin des Landes. 

„Die Aufgabenkritik ist im vergangenen Jahrzehnt stark vernachlässigt worden“, so Johannsen. Sollte sie nicht aus eigener Kraft gelingen, müsse externer Sachverstand, etwa eine Unternehmensberatung, hinzugezogen werden. Sollte die Reform ausbleiben, sehe sie schwarz für die Zukunft des Landes, sagte die Rechnungshof-Präsidentin. Die Ausgaben des Landes würden dann bald die Einnahmen deutlich übersteigen.

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