Wetter: Unwetter richtet im Südosten Baden-Württembergs Schäden an

  • Juni 4, 2025

Sturmböen und Starkregen: Über Ulm zogen am Abend heftige Gewitter und deckten Häuser ab.

Heftiger Regen, Sturmböen, Hagel – vor allem im Südosten Baden-Württembergs haben sich am Abend stellenweise schwere Unwetter ereignet. Über Ulm ergoss sich eine kurze, heftige Gewitterfront, die sich dann weiter Richtung Bayern bewegte.

Mehrere Häuser wurden durch das Unwetter beschädigt. Der Schwerpunkt habe im Stadtteil Donaustetten gelegen, dort seien die Dächer von mehreren Reihenhäusern abgedeckt worden, sodass die Gebäude nicht mehr bewohnbar seien, sagte Adrian Röhrle, der Leiter der Feuerwehr Ulm, am Abend. Verletzte gebe es nicht. 

Windhose oder sogar Tornado?

Die Feuerwehr gehe von einer „kleinen Windhose“ aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei. In einem Radius von einem Kilometer gebe es sehr starke Beschädigungen – teilweise seien es nur einzelne abgedeckte Dachplatten, teilweise ganze Dächer. Ein Anwohner sprach von Totalschaden an seinem Auto

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht einem Tornadoverdacht nach. Am Donnerstag soll es ein Ergebnis zur Frage geben, ob es sich um einen Tornado handelte, sagte ein Sprecher auf Anfrage. 

Der DWD hatte auch vor schweren Gewittern mit orkanartigen Böen, Hagel und Starkregen für die Regierungsbezirke Stuttgart, Freiburg und Tübingen gewarnt. Am späten Abend wurde die Warnung der Meteorologen wieder aufgehoben.

Warnung vor umstürzenden Bäumen

Es bestehe „extreme Gefahr durch Blitzschlag, Hagel oder schwere Sturmböen“, warnte der DWD zuvor. Auch mit Überflutungen und erheblichen Verkehrsbehinderungen sei zu rechnen. Es bestehe Lebensgefahr durch umstürzende Bäume, Hochspannungsleitungen, Gerüste und andere große Objekte, herabfallende Äste oder Dachziegel.

Lokal großer Hagel möglich

Örtlich gebe es Potenzial für Hagel und heftigen Starkregen, hieß es noch am Nachmittag. Extremer Hagelschlag mit Korngrößen um acht Zentimeter sowie Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde seien insbesondere zwischen Ostalb und Allgäu nicht ausgeschlossen. Solche großen Hagelkörner können mit 140 Kilometern pro Stunde vom Himmel fallen und hätten eine ordentliche Aufprallenergie, hatte ein weiterer DWD-Meteorologe erläutert. Wenn Mensch oder Tier ungeschützt unterwegs seien, bestehe große Verletzungsgefahr. Hagel kann Schäden auch auf Hausdächern oder in der Landwirtschaft verursachen.

Brand wegen Blitzschlags

In ganz Baden-Württemberg hatte es bis zum Mittag vielfach kräftig geregnet. Am Vormittag hatte es laut DWD vielerorts schon Gewitter und schauerartigen Regen gegeben. 

Nach einem Blitzschlag während eines Gewitters in Bad Liebenzell (Kreis Calw) geriet ein Haus in Brand. Ein Feuerwehrmann wurde beim Löschen des Schwelbrandes verletzt, teilte die Polizei weiter mit. Das Haus sei weiterhin bewohnbar. Der Schaden werde auf rund 150.000 Euro geschätzt. 

Nach Worten der Feuerwehr hatten die Bewohner den Rauchmelder gehört und dann im Dachgeschoss eine beschädigte Zimmerdecke und Brandgeruch bemerkt. Das Gebäude sei vom Stromnetz genommen und eine angeschmorte Leitung im Dachstuhl entdeckt worden.

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