Länderübergreifendes Programm: Biodiversitätsmonitoring in Wäldern ist gestartet

  • Juni 6, 2025

Mit einem länderübergreifendem Monitoringprogramm wollen Forscher neue Erkenntnisse für den naturnahen Waldbau und den integrativen Waldnaturschutz liefern.

Käfer sammeln, Pilze bestimmen und Vogelstimmen analysieren: Mit einem kürzlich gestarteten umfassendem Monitoringprogramm wird nun in den Landesforsten von Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen die Biodiversität in Naturwäldern untersucht. „Dazu starten jetzt die Außenaufnahmen in einem gemeinsamen Monitorring-Projekt mit Waldökologen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt“, teilten die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten mit. Die Försterinnen und Förster seien sehr gespannt auf die Ergebnisse und rechneten damit, die eine oder andere Überraschung an seltenen Arten zu finden. 

Nach Angaben der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt werden an fast 600 Standorten in Wäldern der vier Bundesländer in den kommenden Jahren von Wissenschaftlern der Versuchsanstalt umfangreiche Daten zu Vorkommen und Häufigkeit von bestimmten Artengruppen sowie zur Waldstruktur und zum Mikroklima gesammelt. 

Auch Wirtschaftswälder werden untersucht

Jährlich werden die Daten an knapp 120 der Standorte von der Ostsee bis nach Südhessen im Odenwald und von der niederländischen Grenze bis nach Halle an der Saale erfasst, wie der Co-Koordinator des Projekts, David Singer, der Deutschen Presse-Agentur sagte. 

Neben unbewirtschafteten Wäldern werden auch Wirtschaftswälder untersucht. Von besonderem Interesse für die Expertinnen und Experten sind Pilze, Totholzkäfer, Laufkäfer, Wanzen und Spinnen, die im Ökosystem Wald wichtige Funktionen übernehmen. Vögel und Fledermäuse werden zudem mit Audiorekordern erfasst und ihre Rufe mit künstlicher Intelligenz analysiert.

Wie können Wälder zur Artenvielfalt beitragen?

Ein Ziel des Monitorings sei es zu erfahren, wie unbewirtschaftete und bewirtschaftete Wälder zur Artenvielfalt beitragen und welche Rolle die natürliche Waldentwicklung im Klimawandel spiele, sagte der Abteilungsleiter Naturschutz bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, Udo Harriehausen. 

Die Naturwälder umfassen rund zehn Prozent der Betriebsfläche der Landesforsten in den vier Bundesländern. Hier gilt die Regel, Natur Natur sein lassen. „Die Dynamik in diesen Flächen ist für uns sehr interessant, um auch eine Referenz für die Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen im Wald zu erhalten“, sagte Harriehausen.

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