Feuer in Dresden: Feueralarm: Frühere Staatsoperette in Dresden ausgebrannt

  • Juni 7, 2025

Stundenlang kämpft die Feuerwehr über Nacht gegen die Flammen. Doch am Ende ist das einstige Domizil der Dresdner Staatsoperette nicht mehr zu retten.

Bei einem verheerenden Feuer ist das frühere Domizil der Staatsoperette in Dresden vollständig ausgebrannt. Von Freitagabend an kämpfte die Feuerwehr die ganze Nacht mit rund 150 Kräften gegen die Flammen. Sie wurden vom Technischen Hilfswerk sowie der Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bunds unterstützt. Die Wärmebildaufnahmen der Drohnen hätten wichtige Erkenntnisse über das Brandgeschehen geliefert, hieß es. Die Brandursache blieb vorerst ebenso unklar wie die Höhe des Schadens. 

Der Großbrand sorgte für dichte Rauchwolken, sodass Anwohner aufgefordert waren, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Erst am Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr wurde „Feuer aus“ gemeldet. Die Nachlöscharbeiten etwa zur Bekämpfung von verbliebenen Glutnestern dauerten allerdings noch mehrere Stunden. Der hintere Teil des Komplexes, in dem sich der Zuschauerraum befunden habe, sei eingestürzt, teilte die Feuerwehr mit. Sowohl das Haupthaus als auch der ehemalige Zuschauerraum könnten wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden. 

Staatsoperette seit 2016 in neuem Domizil

Das Gebäude stand zuletzt leer, die Staatsoperette spielt seit Dezember 2016 auf dem Areal des ehemaligen Kraftwerks Mitte im Zentrum der Landeshauptstadt. Sie blickt mit ihren Vorgängern auf über 240 Jahre Tradition als musikalisches Volkstheater in Dresden zurück. Seit Oktober 1947 hatte sie ihre Spielstätte in dem ehemaligen Gasthof in Leuben im Osten der Stadt.

Die Immobilie befindet sich weiterhin im Eigentum der Stadt. „Aufgrund des langen Leerstandes wurde das gesamte Gelände inzwischen öfter Ziel von Vandalismus“, erklärte Stadtsprecher Daniel Heine auf dpa-Anfrage. Zahlen zur Schadenshöhe stünden so unmittelbar nach dem Brand nicht fest. Für das weitere Vorgehen müssten nun die Ermittlungen der Polizei sowie die Begutachtung von Schäden und Zustand abgewartet werden.

„Großangelegter Außenangriff mit sieben Strahlrohren“

Wegen des Großbrandes wurden auch zwei angrenzende Wohngebäude evakuiert. Um die Flammen unter Kontrolle zu bringen, bot die Feuerwehr viel Gerät auf. Sprecher Michael Klahre sprach von einem „großangelegten Außenangriff mit insgesamt sieben Strahlrohren – darunter drei über Drehleitern“. Zusätzlich zum Wasser aus dem Hydrantennetz wurde eine nahegelegene Kiesgrube über Schläuche angezapft. 

Kurzzeitig wurde in der Nacht jedoch der Befehl „Wasser halt“ gegeben. Ziel sei gewesen, die Flammen kontrolliert durch den gesamten Dachstuhl durchbrennen zu lassen, hieß es zur Begründung. „So kann die enorme Energie gezielt aus dem Gebäude abgeführt und das Löschmittel effektiver auf den Brandherd aufgebracht werden.“ Nachbarhäuser wurden kontinuierlich mit Wasser geschützt – insbesondere gegen Funkenflug und starke Hitzestrahlung.

Menschen waren den Angaben zufolge nicht in dem Gebäude. Ein Feuerwehrmann wurde allerdings wegen Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst ambulant behandelt. 

Probleme mit Schaulustigen und zivilen Drohnen

Während die Feuerwehrleute gegen die Flammen kämpften, sorgten Schaulustige und private Drohnen für Probleme. „Zwei zivile Drohnen hielten sich unerlaubt im Luftraum über der Einsatzstelle auf und behinderten die Aufklärungsmaßnahmen aus der Luft“, hieß es. Denn die Experten setzten bei ihrem Einsatz auf Luftbilder einer Drohne mit Wärmebildkamera. 

In Zusammenarbeit mit der Polizei wurde ein Drohnenpilot identifiziert. Die Feuerwehr wies darauf hin, dass solche Zwischenfälle kein Kavaliersdelikt sind. „Sie gefährden nicht nur den Einsatzerfolg, sondern auch das Leben und die Gesundheit der Einsatzkräfte. Eine Kollision könnte zum unkontrollierten Absturz der Fluggeräte und schweren Schäden führen.“

Der Einsatz dauerte rund 18 Stunden bis Samstagmittag.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juni 8, 2025
    Chinas Vize-Regierungschef leitet Verhandlungen im Zollstreit mit den USA

    Bei den neuen Verhandlungsrunde zur Beilegung des Zollstreits zwischen den USA und China wird der chinesische Vize-Regierungschef He Lifeng die Delegation der Volksrepublik führen. He werde auf Einladung der britischen Regierung von Sonntag bis Freitag in London sein und dort auch die Verhandlungen seines Landes mit den USA leiten. 

    • Juni 8, 2025
    Erneut Zusammenstöße in Los Angeles wegen Razzien der Bundesbehörden gegen Migranten

    Nach Razzien vermummter und bewaffneter Beamter gegen Migranten haben sich in Los Angeles erneut gewaltsame Zusammenstöße zwischen US-Bundespolizisten und wütenden Demonstranten ereignet. Wie aus örtlichen Medienberichten und Veröffentlichungen in Online-Netzwerken hervorging, gingen im überwiegend von Latinos bewohnten Vorort Paramount die Beamten am Samstag mit Blendgranaten und Tränengas gegen die Demonstrierenden vor, die die Beamten mit Gegenständen bewarfen. Zudem wurde ein Teil einer Hauptverkehrsstraße gesperrt.

    Du hast verpasst

    Erneut Zusammenstöße in Los Angeles wegen Razzien der Bundesbehörden gegen Migranten

    • Juni 8, 2025
    Erneut Zusammenstöße in Los Angeles wegen Razzien der Bundesbehörden gegen Migranten

    Chinas Vize-Regierungschef leitet Verhandlungen im Zollstreit mit den USA

    • Juni 8, 2025
    Chinas Vize-Regierungschef leitet Verhandlungen im Zollstreit mit den USA

    Gestiegene Bedrohung: Innenminister Dobrindt will Taser für die Bundespolizei

    • Juni 7, 2025
    Gestiegene Bedrohung: Innenminister Dobrindt will Taser für die Bundespolizei

    Frau verletzt in München zwei Menschen mit Messer – Polizei erschießt sie

    • Juni 7, 2025
    Frau verletzt in München zwei Menschen mit Messer – Polizei erschießt sie

    Verkehr: 13-Jähriger von Straßenbahn erfasst und schwer verletzt

    • Juni 7, 2025
    Verkehr: 13-Jähriger von Straßenbahn erfasst und schwer verletzt

    Kalenderblatt: Was geschah am 8. Juni?

    • Juni 7, 2025
    Kalenderblatt: Was geschah am 8. Juni?