
Die Fächervielfalt an den Hessens Universitäten hat deutlich zugenommen. Mehr als 750 Studienfächer boten sie zum vergangenen Wintersemester an. Wer studieren möchte, sollte genau planen.
Mit einer Vielzahl neuer Studienfächer wollen Hessens Hochschulen die Studierenden auf globale Herausforderungen und den Wandel am Arbeitsmarkt vorbereiten. Wie das hessische Wissenschaftsministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte, stieg das Fächerangebot innerhalb der vergangenen zehn Jahre um 18 Prozent auf 754 Studienfächer im Wintersemester 2024/2025. Auch im bevorstehenden Wintersemester 2025/2026 finden Studieninteressierte bei den Universitäten neue Angebote, wie eine dpa-Umfrage ergab.
„Insgesamt ist die Vielfalt an Studienfächern Ausdruck der zunehmenden Komplexität unserer Welt – und zugleich ein Versuch, auf diese mit passgenauer Bildung zu reagieren“, erklärte ein Ministeriumssprecher. Auch der technologische Fortschritt trage dazu bei, dass Hochschulen Studierende mit neuen interdisziplinären und praxisnahen Studiengängen gezielt auf moderne Berufsfelder vorbereiten wollen.
Studiengänge spezialisierter und interdisziplinärer
Damit einher gehe eine ständige weitere Spezialisierung, die eigene Studienrichtungen begründen – etwa in Bereichen wie Umweltwissenschaften, Data Science oder Neurowissenschaften. Die Hochschulen nutzten die Fächervielfalt außerdem, um sich im Wettbewerb zu profilieren, Studierende mit unterschiedlichen Interessen anzusprechen und gesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität oder Digitalisierung stärker in den Fokus zu rücken.
Für Studierende werde es zugleich immer wichtiger, fundierte Entscheidungen zu treffen und passende Bildungswege zu finden, erklärte der Sprecher. Hierbei unterstützt etwa das Förderprogramm QuIS – ein Programm zur Förderung der Qualität in Lehre und Studium und zur gezielten Lehrentwicklung.
Von der Universität Kassel beispielsweise hieß es, Studienangebote seien heute häufig interdisziplinärer und spezialisierter als früher. „Sie müssen dabei den Spagat zwischen der Vorbereitung auf eine berufliche Laufbahn in Wissenschaft, Wirtschaft oder Gesellschaft und dem Einblick in unterschiedliche Disziplinen schaffen“, erklärte ein Sprecher. Gewisse deutschlandweite Trends spiegelten sich auch in Kassel. „So geht bundesweit die Anzahl der Studierenden der Geisteswissenschaften zurück, und Universitäten müssen große Anstrengungen unternehmen, um die Studienplätze in den MINT-Fächern zu besetzen.“