Lebensmittel: Transparenzgesetz für Restaurants wird wieder abgeschafft

  • Juni 10, 2025

Verbraucher sollen auf einen Blick sehen, wie sauber eine Gaststätte oder der Imbiss nebenan arbeiten. So sieht es ein Berliner Gesetz vor. Doch es bleibt bei der Idee.

Ein 2021 beschlossenes Gesetz sollte Kunden von Berliner Restaurants oder Imbissen bessere Informationen über Hygiene und Sauberkeit liefern – nun ist es bald Geschichte. Das sogenannte Lebensmittelüberwachungstransparenzgesetz werde wieder abgeschafft, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz, nachdem zuerst der „Tagesspiegel“ berichtet hatte. „Die Regelung hat keinen Mehrwert gebracht.“

Die früher auch als „Saubere-Küchen-Gesetz“ bezeichnete Regelung sah vor, dass gastronomische Betriebe aller Art ihren Kunden Ergebnisse von Hygienekontrollen mitteilen – und zwar in übersichtlicher Form mittels eines Pfeils in einem Balkendiagramm, dessen Farbverlauf von Grün für gut über Gelb bis Rot für schlecht reicht. Allerdings wandten die Bezirke das Gesetz bisher praktisch nicht an, nicht zuletzt aus Personalmangel. 

„Gesetz zu bürokratisch“

Senatorin Felor Badenberg (CDU) bezeichnete die Abschaffung daher als notwendigen Schritt. „Nach eingehender Prüfung und Gesprächen mit den betroffenen Bezirken, die das Gesetz überwiegend nicht anwenden, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es zu bürokratisch gestaltet ist und zu erheblichem Mehraufwand für die Behörden führt“, erklärte sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die zusätzlichen Hürden erschwerten die effiziente Überwachung und Kontrolle gastronomischer Betriebe und behinderten die Arbeit der Veterinär- und Lebensmittelaufsichten, anstatt sie zu unterstützen. 

„Unser Ziel ist es, eine praktikable und effiziente Lebensmittelüberwachung sicherzustellen, die den Bedürfnissen vor Ort und der personellen Ausstattung der Bezirke gerecht wird“, so Badenberg. „Ich bin überzeugt, dass wir auf diese Weise die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel und Betriebe besser gewährleisten können, ohne die Arbeit der Behörden durch unnötige Vorschriften zu erschweren.“

Kritik an Abschaffung des Gesetzes 

Verbraucherschützer kritisierten den Schritt. „Nach der Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bund jetzt auch noch das: Die Union macht der Gastro-Lobby das nächste Geschenk – diesmal auf Kosten der Transparenz“, sagte Rauna Bindewald von der Organisation Foodwatch dem „Tagesspiegel“. „Die Abschaffung des Hygiene-Barometers ist ein Segen für Schmuddelbetriebe und ein massiver Rückschritt für die Bürgerrechte in Berlin.“

  • Ähnliche Beiträge

    • Juni 12, 2025
    Verkehr: Polizei erwischt Mann mit fast vier Promille am Steuer

    Ein Autofahrer fällt der Polizei wegen seiner unsicheren Fahrweise auf. Die Beamten halten den Mann an. Sein Alkoholtest zeigt einen „nicht alltäglichen“ Wert.

    • Juni 12, 2025
    Landkreis Hildburghausen: Auto fährt Radfahrer an – lebensbedrohlich verletzt

    Ein Pedelec-Fahrer übersieht laut Polizei ein Auto, als er auf eine Straße auffahren möchte. Der Autofahrer fährt ihn an – der Radfahrer erleidet lebensbedrohliche Verletzungen.

    Du hast verpasst

    Verkehr: Polizei erwischt Mann mit fast vier Promille am Steuer

    • Juni 12, 2025
    Verkehr: Polizei erwischt Mann mit fast vier Promille am Steuer

    Autounfall: Drei Verletzte nach frontalem Zusammenstoß in Wildeshausen

    • Juni 12, 2025
    Autounfall: Drei Verletzte nach frontalem Zusammenstoß in Wildeshausen

    Ranking: Studie: In Kassel sind die glücklichsten Großstädter

    • Juni 12, 2025
    Ranking: Studie: In Kassel sind die glücklichsten Großstädter

    Brückenabriss in Dresden: Abbruch der Carolabrücke geht weiter

    • Juni 12, 2025
    Brückenabriss in Dresden: Abbruch der Carolabrücke geht weiter

    Landkreis Hildburghausen: Auto fährt Radfahrer an – lebensbedrohlich verletzt

    • Juni 12, 2025
    Landkreis Hildburghausen: Auto fährt Radfahrer an – lebensbedrohlich verletzt

    Antisemitismusbeauftragter für härtere Strafen für Unterstützung von Hamas und IS

    • Juni 12, 2025
    Antisemitismusbeauftragter für härtere Strafen für Unterstützung von Hamas und IS