
Die Bundesregierung steht nach Einschätzung des Deutschen Bundeswehrverbands bei der Aufrüstung der Truppe unter einem enormen Zeitdruck. „Durch die jüngsten Zusagen an die Nato sind wir auf dem Weg in eine neue Ära der Bundeswehr“, sagte Verbandspräsident André Wüstner der „Welt“ vom Donnerstag. „Das wird eine brutale Herausforderung, insbesondere was den personellen Aufwuchs und den strukturellen Umbau angeht.“
Hauptziel aller künftigen Maßnahmen sei das „schnellstmögliche Erlangen von Kampfkraft bis 2029 und gleichzeitig das Erreichen der zugesagten Fähigkeitsziele in den Jahren danach“, fuhr der Oberst fort. Die größten Lücken sieht er dabei bei der Flugabwehr und bei den Landstreitkräften. Er habe außerdem „Zweifel, dass ein auf Freiwilligkeit basierendes Modell auf lange Sicht allein durchschlagenden Erfolg bringt“.
Der Verbandspräsident sagte der „Welt“ weiter, es müssten auch „im zweistelligen Bereich neue Kasernen“ gebaut werden. Zusätzlich sei es nötig, Bestandsimmobilien der Bundeswehr zu sanieren und bereits abgegebene Liegenschaften wieder zurückzuholen. „Pläne gibt es im Ministerium, jetzt kann und muss durchgestartet werden.“