
Europas Museen feiern den 100. Geburtstag des Surrealismus. Nach Paris, Brüssel und Madrid ist eine große Jubiläumsausstellung nun in Hamburg zu sehen. Mit einem besonderen Schwerpunkt.
Salvador Dalí, Max Ernst, René Magritte oder Paul Klee: Mit rund 230 Werken von bedeutenden Surrealisten feiert die Hamburger Kunsthalle den 100. Geburtstag der international verbreiteten Kunstbewegung. Nach Paris, Brüssel und Madrid ist die Schau „Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik“ bis zum 12. Oktober zu sehen.
In der Ausstellung werden die surrealistischen Ikonen rund 70 Meisterwerken der deutschen Romantik gegenübergestellt, unter anderem von Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge.
„Ziel beider Bewegungen war ein Lebensgefühl, die Infragestellung einer scheinbar gegebenen Realität und ihrer Grenzen und damit nicht weniger als eine Transformation sowohl des Individuums wie der Gesellschaft“, sagte Kunsthallen-Direktor Alexander Klar.
In der Zusammenschau werden Analogien und Unterschiede von Werken beider Strömungen in Gegenüberstellungen sichtbar: zum Beispiel in Max Ernsts Gemälde „Ein schöner Morgen“ (1965) mit „Der Morgen“ (erste Fassung, 1808) von Philipp Otto Runge.
Der Surrealismus ist eine der bedeutendsten Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts. Mit dem Ziel, sich gegen Traditionen und Normen aufzulehnen, hat sie Niederschlag in Malerei, Bildhauerei, Literatur und Film gefunden.
Den Grundstein legte der französische Schriftsteller André Breton mit seinem im Oktober 1924 veröffentlichten „Manifest du Surréalisme“. Aufgelöst wurde die Bewegung, bei der die Schöpfung direkt aus dem Unbewussten des Künstlers kommen soll, erst 1969.