
Die Lausitz befürchtet eine Benachteiligung: Beschäftigte des Energiekonzerns Leag protestieren gegen einen „Südbonus“ beim Bau neuer Gaskraftwerke.
Beschäftigte des Energiekonzerns Leag befürchten beim Bau neuer Gaskraftwerke Nachteile gegenüber dem Süden Deutschlands und wollen am Nachmittag protestieren. Zu einer Betriebsversammlung im Stadion in Cottbus (13.00 Uhr) erwartet der Konzernbetriebsrat um die 1.500 Mitarbeiter. Aussagen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) zu einem „Südbonus“ bei neuen Gaskraftwerken lösen Sorgen bei der Leag in der Lausitz aus.
Zur Betriebsversammlung wird neben dem Leag-Management auch der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, erwartet.
Ein Schwerpunkt neuer Gaskraftwerke in Deutschland soll laut Bundeswirtschaftsministerin Reiche im Süden entstehen. „Wir planen einen Südbonus, der mit zwei Dritteln der insgesamt ausgeschriebenen Kapazität im technischen Süden gebaut wird“, hatte die CDU-Politikerin Anfang Juni in Bayern gesagt.
Geplant ist der Bau von bis zu 20 Gigawatt an Kraftwerksleistung in Deutschland und eine staatliche Förderung, der die EU-Kommission zusammen muss.
„Wir sitzen in den Startblöcken und da sitzen wir schon seit zwei Jahren“, hatte der Leag-Vorstandsvorsitzende Adolf Roesch im Februar zur Planung neuer Gaskraftwerke gesagt. Sie sollen künftig einspringen, wenn der schwankende Strombedarf durch erneuerbare Energien nicht zu decken ist – in „Dunkelflauten“, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht.