
Sie klingt gefährlich – und ist es auch: Die Asiatische Tigermücke kann den Erreger des Denguefiebers übertragen. Die Überwachung des Insekts wird im Norden ausgeweitet.
Nach einzelnen Funden der Asiatischen Tigermücke weitet das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) die Beobachtung im Norden aus. Das NLGA wird in diesem Jahr acht Mückenfallen an verschiedenen Orten aufstellen, um das Auftreten des Insekts frühzeitig zu entdecken. Die tagaktive und äußerst aggressive Mückenart könnte Erreger wie das Dengue-Virus oder das Chikungunya-Virus übertragen.
„Um mehr Informationen über die Verbreitung von Tigermücken in Niedersachsen zu gewinnen, sind wir auch auf die Unterstützung jedes Einzelnen angewiesen“, sagte Fachtierärztin Sonja Wolken. „Wer ein verdächtiges Exemplar findet, kann uns dieses zuzuschicken oder alternativ ein Foto von dem Fund einsenden.“
Bei der Tigermücke handelt es sich um eine schwarze, vergleichsweise kleine Mücke. Die schwarz-weiße Streifung der Beine ist nur aus der Nähe und bei guten Lichtverhältnissen zu erkennen. Häufig wird die Tigermücke mit der Ringelmücke verwechselt, wie das Gesundheitsamt schreibt. Diese sehr große, bräunliche Mücke besitzt deutlich erkennbare, braun-weiß geringelte Beine. Verdachtsmomente für eine Ansiedelung können sich ergeben, wenn Menschen auch tagsüber stark von Mücken belästigt werden.
Natürliche Fressfeinde fördern
Die Tigermücke ist theoretisch in der Lage, tropische Erreger wie das Dengue-Virus, das Zika-Virus oder das Chikungunya-Virus zu übertragen. Bisher kommen diese exotischen Krankheiten nicht in Deutschland vor, werden jedoch regelmäßig von Reiserückkehrern eingeschleppt. Bislang sei das Risiko für eine Übertragung sehr gering. Tigermücken seien aber besonders lästig, weil sie tagsüber aktiv sind. Viele herkömmliche Mückenarten sind vor allem in den Morgen- und Abendstunden unterwegs.
Tigermücken legen demnach ihre Eier in kleinste Wasseransammlungen ab. Die Eier sind sehr widerstandsfähig gegen Kälte und Trockenheit. Auch im Abwasser überleben die Eier und Larven, wie es weiter hieß. Abgestandenes Wasser und Reinigungswasser von potenziellen Brutstätten sollten demnach nie in den Gully gegossen, sondern direkt auf dem Boden verschüttet werden.
Zur Vorbeugung sollten Gartenbesitzer mögliche Brutstätten wie Gießkannen, Eimer und Blumentöpfe entfernen oder drehen, empfiehlt das NLGA. Auch stehendes Wasser wie Vogeltränken oder Planschbecken sollten am besten mindestens einmal pro Woche erneuert werden. Gartenteiche sind am besten naturnah zu gestalten: Libellenlarven, Wasserkäfer, Wasserwanzen und andere Insekten fressen Stechmückenlarven.