Knapp 1000 Meter tief: Krefelder Bohrung nach Erdwärme-Potenzial bringt Nachweis

  • Juni 12, 2025

Die Landesregierung sieht in der Erdwärme großes Potenzial für die Wärmeversorgung. Aber wo sind die aussichtsreichsten Standorte? Zu einer ersten Forschungsbohrung liegen Erkenntnisse vor.

Auf der Suche nach Erdwärme-Quellen hat die knapp 1000 Meter tiefe Forschungsbohrung in Krefeld laut dem Geologischen Dienst NRW Potenzial für Teile des Rheinlandes und des Münsterlandes ergeben. Die Bohrkerne, Messungen und Tests hätten erstmals den Nachweis erbracht, dass der unter kohleführenden Schichten liegende Kalk in NRW als Reservoirgestein für die Tiefengeothermie geeignet sei, teilte der Geologische Dienst mit. Das heißt, es wird erwärmtes und in großer Tiefe sogar heißes Wasser vermutet. 

Dies sei für die gesamte Region relevant und stelle einen wichtigen Meilenstein für Nordrhein-Westfalen dar, hieß es. Kommunen und Stadtwerke könnten nun auf den Daten aufbauen und die Geothermie in ihre Planungen einbeziehen. Wie auf einer Karte des Geologischen Dienstes zur Tiefengeothermie zu sehen ist, zieht sich eine Kalkschicht von Aachen westlich an Köln vorbei über Wesel bis hin nördlich von Münster, die Potenzial für die Nutzung von Erdwärme habe. Bei der Bohrung in Krefeld sei festgestellt worden, dass die Kalkschicht zumindest dort erfreulicherweise 500 Meter dick sei. Das sei nicht erwartet worden. 

Details der Erkenntnisse aus der Forschungsbohrung will der Geologische Dienst NRW am Mittwoch (18.6.) in Krefeld vorstellen. Die Frage ist nun, ob Kommunen und Stadtwerke ihre Planungen und Investitionen daran ausrichten. Zu dem Termin werden auch Vertreter der Stadt Krefeld erwartet. Der Geologische Dienst NRW will im vierten Quartal 2025 eine zweite Forschungsbohrung im Kölner Nordosten beginnen, mit der Kalkgestein in 600 bis 1.000 Metern Tiefe untersucht werden soll. 

In Nordrhein-Westfalen gibt es zwar schon oberflächennahe Geothermie, aber anders als etwa in München noch keine Tiefengeothermie. In NRW sind die Planungen dafür laut Geologischen Dienst am weitesten in Münster gediehen. Die Stadtwerke Münster gehen davon aus, nach seismischen Untersuchungen könnten die Daten bis Ende 2025 zu einer dreidimensionalen Landkarte des Untergrunds aufbereitet sein. Auf der Basis könnte entschieden werden, wo eine Bohrung zur Wärmegewinnung als aussichtsreich erscheine. Ziel sei, den Fernwärmebedarf zum Großteil mit Tiefengeothermie klimaneutral zu decken.

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