Spitzentreffen: Astrophysiker beraten in Görlitz zu weltgrößtem Teleskop

  • Juni 15, 2025

Das Universum soll künftig auch von Ostsachsen aus erforscht. Dort ist das Deutsche Zentrum für Astrophysik im Aufbau – und als neuer Player in der Community eine Plattform für globalen Austausch.

An dem im Aufbau befindlichen Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA) in Görlitz sprechen renommierte Fachwissenschaftler in der nächsten Woche über den Aufbau des weltgrößten Radioteleskops. Zu der internationalen Konferenz werden 550 Forscher erwartet, sagte Mitorganisator Stefan Wagner, Astrophysik-Professor an der Universität Heidelberg. 

Deutschland ist eines von zwölf an dem internationalen Projekt beteiligten Ländern. „Das ist die wichtigste Veranstaltung für Radioastronomen weltweit“, sagte Günther Hasinger, designierter DZA-Gründungsdirektor. „Hier im Herzen Europas wird die Zukunft des größten Teleskopenverbundes entschieden, das Menschen jemals gebaut haben.“ 

Das DAZ wird die Teleskope in Südafrika und Australien betreiben und direkt steuern. „Es wird einen Kontrollraum dafür geben“, sagte Wagner. Im Testbetrieb funktioniere das schon und werde der Konferenz vorgestellt.

Von Görlitz aus ins Universum

Als Partner des Square Kilometre Array Observatory (SKAO) setze das DZA „ein deutlich sichtbares Zeichen für die Lausitz und Sachsen – und zwar in der ganzen Welt“, sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU). „Mit dem DZA sind wir Teil des weltweit größten Radioteleskops, das technologische und digitale Herausforderungen mit sich bringt. Die wollen wir hier lösen.“

Das Observatorium wird bereits in Südafrika und Australien gebaut. „Aber es wird noch ein bisschen dauern, bis es fertig ist“, sagte Wagner. Dafür sei eine Umgebung ohne künstliche elektromagnetische Strahlung nötig, was nirgendwo in Europa möglich sei. Nötig sei eine Region, in deren Umfeld von mindestens 300 bis 400 Kilometer kein einziger Handymast stehen dürfe. Deshalb würden die Teleskope in menschenleeren Wüsten auf der Südhalbkugel aufgebaut.

Öffentlicher Vortrag und Schülerexperiment 

Auch die Öffentlichkeit ist im Gerhart-Hauptmann-Theater, dem Tagungsort, willkommen. Neben Vorträgen können Schüler bei einem Experiment Teleskope selbst bauen und die Milchstraße im Bereich der Radiowellen anschauen, sagte Wagner. Damit werde das Prinzip der Radioastronomie für sie vorstellbar. 

Das DAZ, das in zehn Jahren mit dann 1.000 Mitarbeitern fertig sein soll, spielt nach Ministeriumsangaben eine Schlüsselrolle beim Strukturwandel der Lausitz. Es positioniere die Region als Hotspot der Spitzenforschung, schaffe Arbeitsplätze und werde mit Technologieforschung und Datenwissenschaft Innovationen befördern und internationale Zusammenarbeit voranbringen.

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