
Tokio-Olympiasiegerin Julia Krajewski ist erneut deutsche Meisterin in der Vielseitigkeit. Das Sportliche rückt angesichts eines folgenschweren Sturzes jedoch in den Hintergrund.
Einen Tag nach dem Tod eines Pferdes bei den deutschen Meisterschaften in der Vielseitigkeit hat sich Reiterin Julia Krajewski zur neuen Titelträgerin gekürt. Die Olympiasiegerin von Tokio führte mit Nickel bereits nach den beiden Dressurtagen und feierte in Luhmühlen somit einen Start-und-Ziel-Sieg. Hinter der 36-Jährigen landeten in einem verregneten Abschluss-Springen Emma Brüssau und Dark Desire, die von Krajewski trainiert werden, auf Rang zwei sowie Calvin Böckmann auf Altair.
„Er ist wirklich, wirklich besonders“, sagte Krajewski in einem NDR-Interview über den Wallach. „Gefühlt wird er jedes Jahr noch mal besser.“ Auf nationaler Ebene holte die als Favoritin gestartete Siegerin aus Warendorf nach 2018, 2019 und 2023 ihren vierten Titel.
Stute muss eingeschläfert werden
Das Sportliche rückte jedoch in den Hintergrund, nachdem am Samstag auf der Geländestrecke Maj-Jonna Ziebell mit Chiquita gestürzt war. Das verletzte Pferd wurde vor Ort veterinärmedizinisch versorgt, musste aber am Abend in einer nahegelegenen Tierklinik eingeschläfert werden, teilte der Veranstalter mit. Die 29 Jahre alte Reiterin aus Döhle erklärte, ihre Stute sei „etwas ganz Besonderes“ und ihre „beste Freundin“ gewesen.
Der verantwortliche Turnierarzt vom Weltreiterverband, Matthias Baumann, erklärte: „Es war leider eine Verletzung, die dem Pferd sehr, sehr viel Schmerzen bereitet hat. Aus Gründen des Tierschutzes haben wir das Pferd einschläfern lassen.“ Es soll sich bei der Verletzung um einen Bruch der Schulter gehandelt haben.