Polizei: Polizeigewerkschaften fordern Ausbau der Lade-Infrastruktur

  • Juni 17, 2025

Das Innenministerium setzt auch bei der Polizei zunehmend auf E-Mobilität. Die Gewerkschaften sind dafür zwar grundsätzlich offen, kritisieren aber das Vorgehen.

Vor dem Kauf weiterer Elektrofahrzeuge für die baden-württembergische Polizei fordern die Gewerkschaften, dass die Lade-Infrastruktur ausgebaut wird. „Ohne eigene Lade-Infrastruktur und mit eingeschränkter Reichweite sind viele E-Fahrzeuge im Schichtdienst derzeit schlicht nicht alltagstauglich“, erklärte der stellvertretende Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Thomas Mohr, der Deutschen Presse-Agentur. 

Viele Polizeireviere verfügen den Angaben nach über keine eigenen Ladepunkte. Dies zwinge Streifenbesatzungen, öffentliche Ladesäulen zu nutzen – mit allen Nachteilen wie Wartezeiten und Belegungen. „Wir fordern: erst Infrastruktur, dann flächendeckende Einführung – und keine Symbolpolitik auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen“, so Mohr.

Auch der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Ralf Kusterer, forderte vor allem Schnellladepunkte. Es könne nicht sein, dass die Polizei ihre Streifenwagen an öffentlichen Ladestellen aufladen müsse.

Innenminister will Zwischenbilanz ziehen

Ferner sollte das Innenministerium bei der Anschaffung der Fahrzeuge auf die Erfahrungen aus der Praxis achten, sagte Kusterer der dpa – sowohl von den Beamtinnen und Beamten, als auch von jenen Menschen, welche die Fahrzeuge zum Beispiel warten. Manch Modell sei eher ungeeignet. Auch einige Reifen seien schon nach 8.000 bis 10.000 Kilometern verschlissen gewesen.

Die ersten rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge für die Polizei wurden laut Innenministerium im Jahr 2011 beschafft. Verschiedene Modelle wurden seither getestet. Seit 180 Tagen nutzen fast alle Reviere im Land eines von 136 Dienstfahrzeugen mit batterieelektrischem Antrieb. Diese hätten seither zwei Millionen Kilometer zurückgelegt, was etwa 50 Erdumrundungen entspräche. Innenminister Thomas Strobl (CDU) will heute in Rastatt Bilanz dazu ziehen.

Einsätze scheitern an Restreichweite 

Grundsätzlich zeigten sich die Gewerkschaftsvertreter Mohr und Kusterer offen für die Elektromobilität. Mit Blick auf den Klimaschutz sei dies sinnvoll, auch im innerstädtischen Verkehr oder im Verwaltungsbereich taugten die Fahrzeuge. 

Für den Streifendienst mit Schichtbetrieb, Soforteinsätze oder weite Strecken hätten sich die E-Fahrzeuge aus Sicht der Kolleginnen und Kollegen jedoch noch nicht als ausreichend praxistauglich erwiesen, hieß es. Beide berichten darüber hinaus von Einsätzen, die den Angaben nach wegen mangelnder Restreichweite verschoben oder abgebrochen werden mussten.

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