
Nach Drohungen in Wernigerode und Regensburg sieht die Polizei für Jena aktuell keine Gefahr. Doch das Klima wird rauer, sagen die Organisatoren. Die Stadt rechnet mit Verkehrseinschränkungen.
Nach Drohungen gegen den Christopher Street Day in Wernigerode und zuletzt in Regensburg sehen Organisatoren und Polizei keine zusätzliche Bedrohungslage für die Veranstaltung in Jena. Am kommenden Samstag wird der Christopher Street Day durch die Innenstadt Jenas ziehen. Die Organisatoren rechnen mit 3.000 Teilnehmern. Die Einsatzkräfte seien sensibilisiert. Die Planung werde im Bedarfsfall angepasst, so ein Sprecher der Landespolizeiinspektion Jena.
Bislang keine Gegendemonstrationen bekannt
Der Aufzug in der Innenstadt von Jena beginnt um 13.00 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Eichplatz. Die Route führe über Leutragraben, Fürstengraben, Löbdergraben und Holzmarkt durch das Zentrum und schließlich vorbei am Paradies-Bahnhof zur Rasenmühleninsel, wo ab 16.00 Uhr die Abschlussveranstaltung beginnen soll, teilte die Stadt Jena mit. Demnach ist zu erwarten, dass es zu Einschränkungen für den Straßenverkehr und die öffentlichen Verkehrsmittel kommt. Gegendemonstrationen seien bislang nicht bekannt.
Der Christopher Street Day in Jena stehe in diesem Jahr unter dem Motto „Nie wieder still! – Weil Vielfalt leuchten will!“, teilten die Organisatoren mit. Es gebe bislang keine Anzeichen für Störungen, sagte Theresa Ertel, Sprecherin des CSD Jena Bündnisses. „Wir machen uns schon immer über solche Sachen Gedanken, weil vor allem auch die anderen CSDs in Thüringen schon lange von Bedrohung von rechts betroffen sind“, so die Sprecherin. Die gesellschaftliche Stimmung in den vergangenen Jahren habe sich allerdings merklich geändert – auch in Jena, so Ertel weiter. Menschen, die erkennbar queer seien, würden sich nicht unbedingt überall in der Stadt mehr sicher fühlen, sagte die CSD-Mitorganisatorin.