
Die unfassbaren Taten einer pädokriminellen Gruppe im Internet haben deutschlandweit für viel Aufsehen gesorgt. Kopf der Gruppe soll ein 20-Jähriger aus Hamburg sein. Er sieht das anders.
Nach der Festnahme eines jungen Mannes, der gemeinsam mit anderen Täterinnen und Tätern Kinder über das Internet sexuell missbraucht und zum Suizid angestiftet haben soll, laufen die Ermittlungen der Soko Mantacore weiter auf Hochtouren. „Mehrere Datenträger sind sichergestellt worden und werden jetzt ausgewertet“, sagte Oberstaatsanwältin Melina Traumann der Deutschen Presse-Agentur. Je nachdem, was auf den Datenträgern gefunden wird, werde dann auch Kontakt zu möglichen Opfern aufgenommen. In der Sonderkommission der Polizei arbeiten den Angaben zufolge mehr als 20 Ermittlerinnen und Ermittler.
Der 20 Jahre alte Deutsch-Iraner war in der Nacht zu Dienstag im Haus seiner Eltern in Hamburg festgenommen worden. Er soll der Kopf einer Gruppe von Cyberkriminellen sein, die acht Kinder im Alter von elf bis 15 Jahren im Internet zu Gewalt gegen sich selbst gezwungen haben. Die Kinder stammen aus Deutschland, England, Kanada, USA, zwei aus Hamburg und eines aus Niedersachsen. Ein 13-jähriger US-Amerikaner wurde demnach in den Suizid getrieben, eine 14-jährige Kanadierin habe versucht, sich umzubringen.
Der Mann habe sich widerstandslos festnehmen lassen. Der Festnahme waren monatelange Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Pädokriminellen und die berüchtigte internationale Pädokriminellen-Gruppe „764“ vorausgegangen.
Der Beschuldigte soll der Staatsanwaltschaft zufolge im Alter von 16 bis 19 Jahren unter dem Internetnamen „White Tiger“ mehr als 120 Straftaten begangen haben. Darunter seien insbesondere Straftaten, die sich gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung von insgesamt acht kindlichen und jugendlichen Geschädigten gerichtet hätten. Der 20-Jährige bestreitet die Vorwürfe pauschal.