
Bei der Berliner U-Bahn soll sich die Situation ab Sommer etwas entspannen. Dann kommen die neuen Fahrzeuge für die schmaleren Linien. Die Tests der größeren Züge laufen derweil auf Hochtouren.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) liegen bei der Inbetriebnahme der dringend benötigten neuen U-Bahnzüge eigenen Angaben zufolge im Zeitplan – für die Fahrgäste könnte sich die Situation damit schon nach den Sommerferien etwas entspannen. Dann gehen die ersten neuen Züge der Baureihe JK auf der U-Bahn-Linie U2 in den Betrieb. Bis Ende des Jahres sollen 140 der Fahrzeuge ihren Einsatz starten. Es handelt sich um schmalere Fahrzeuge für das sogenannte Kleinprofil der Linien U1 bis U4.
Gleichzeitig laufen die Tests der breiteren Züge der neuen Baureihe J für die Linien U5 bis U9 auf Hochtouren: „Inzwischen sind zehn eigens für die Tests gelieferte Wagen regelmäßig bei Messfahrten im Einsatz und – für Aufmerksame – auch häufiger im Netz zwischen den Fahrgastzügen zu sehen“, teilte die BVG mit.
Bis diese größeren Züge in den Betrieb gehen, wird es allerdings noch etwas dauern. Die Inbetriebnahme ist für den Sommer 2026 geplant. Zum neuen Jahr beginnt die Ausbildung der Fahrerinnen und Fahrer, die für die neuen Züge geschult werden müssen. Die Tests seien bisher äußerst positiv verlaufen, sagte BVG-Chef Henrik Falk.
Fast 500 neue Züge bis 2027
Insgesamt hat die BVG beim Hersteller Stadler zunächst 484 neue Wagen beider Baureihen bestellt, die bis 2027 alle ausgeliefert werden sollen. Sie werden dringend gebraucht: Verspätungen und Ausfälle auf wichtigen Linien belasten die Fahrgäste seit Monaten. Zwar habe sich die Zuverlässigkeit zuletzt auf etwa 95 Prozent erhöht, betonte Falk. Ziel seien aber 99 Prozent.
Eigentlich sollten die neuen Fahrzeuge längst da sein. Probleme bei der Ausschreibung und schließlich bei der Auslieferung durch Stadler haben zu jahrelangen Verzögerungen geführt. Im überalterten Fuhrpark müssen die Fahrzeuge dadurch häufig in die Werkstatt und fehlen dann im Betrieb – zum Ärger der Kundinnen und Kunden.
Die neuen Fahrzeuge verfügen unter anderem über einen breiteren Türbereich, gut sichtbare neue Anzeigetafeln und ein Lichtsystem, dass sich bei der Helligkeit und Wärme der Tageszeit anpassen kann. Bei den Tests wird unter anderem geprüft, wie laut die Fahrzeuge sind – sowie zentrale Funktionen wie das Bremsverhalten.