
Wer Moos auf Pflastersteinen entfernen will, braucht Zeit und die richtigen Tools. Welche das sind und wann biologische Reiniger die besser Wahl gegen Moose sind.
Im Juni, wenn der milde Frühsommer die Schattenflächen befeuchtet, zeigen sich Pflastersteine häufig von ihrer moosigen Seite. Zarte grüne Beläge im Fugenbereich, leise Ansammlungen auf der Oberfläche – das kennt jeder, der über eine Terrasse oder Pflastervorfahrt verfügt. Zwar mag Moos idyllisch wirken, doch mit feuchtem Glanz werden Wege rutschig und gefährlich, besonders für ältere Menschen oder Kinder. Wer Abhilfe schafft, will nicht nur optisch saubere Steinflächen, sondern auch Trittsicherheit.
Doch das Thema erfordert Vorsicht, denn manche Methoden greifen die Oberflächen an oder belasten das Grundwasser. Zu leicht greift man zu scharfen chemischen Mitteln, die zwar rasch wirken, aber Flecken hinterlassen, Umwelt und Haut reizen und unter Umständen Steinporen verkleben. Ebenso wenig empfiehlt sich blindes Hantieren mit dem Hochdruckreiniger – zu hoch eingestellt, kann er Fugenmaterial herausreißen, Wasser dringt in Kiesflächen, Schädlinge haben leichtes Spiel. Ein durchdachter Plan, der mechanische, chemische und technische Schritte kombiniert, bringt einen ans Ziel: saubere, intakte und dauerhaft gepflegte Pflasterflächen.
Die Faktenlage: warum Moos wächst
Moose lieben Schatten und Feuchtigkeit. Wo Regenwasser verläuft oder sich sammelt, etwa unter Dachvorsprüngen, Hecken oder dort, wo das Gefälle fehlt, bilden sich ideale Bedingungen. Zwei bis drei solcher Sommer genügen, um großflächig grün patinierte Steinflächen zu züchten. Das Moos dringt zwar kaum in klassischen Betonstein ein, siedelt sich aber in den oberflächlichen Poren und vor allem den Fugen an. Mehr noch: Moose speichern Wasser, halten es im Stein – das erhöht Frostschäden, beschleunigt Verschleiß und macht Oberflächen rutschig. Eine präventive Pflege empfiehlt sich daher jährlich im Frühjahr oder Frühsommer
Moos auf Pflastersteinen entfernen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Zunächst gilt: Nicht jedes Mittel ist erlaubt. Biologisch abbaubare Reiniger mit Tensiden oder ökologische Hausmittel haben Vorrang. Ein heißes Soda-Sprudelbad – zehn Liter kochendes Wasser und 15 bis 20 Gramm Natron – spült das Moos auf die Oberfläche und lässt es sich nach sechs Stunden durch Schrubben leicht entfernen. Für kleinere Flächen funktionieren ebenso Cola oder Essigreiniger: die darin enthaltene Säure löst Moose, die nach dem Einwirken nur abgekehrt und abgespritzt werden müssen.
Doch bei großflächiger Befall entsteht schnell der Wunsch nach effizienterer Technik. Hier bewährt sich ein Hochdruckreiniger mit etwa 120 bis 160 bar, wie der Bosch EasyAquatak 120. Ausgestattet mit Flachstrahl- oder Rotordüse – stark genug, um Moosreste zu lösen, aber dosierbar, um Steinporen zu schonen. Der Einsatz eines Terrassen-Reinigungsaufsatzes („Dreckfräse“) verbessert das Ergebnis, ohne Fugen auszuspülen. Tests etwa bei Haus- & Garten Test bestätigen, dass fast jedes Gerät jenseits 140 bar problemlos für hartnäckige Verunreinigungen ausreicht.
Mechanisch oder biologisch – was passt in den Alltag?
Manche bevorzugen mechanische Hilfsmittel. Eine weiche Pflasterbürste in schrägem Winkel, wie sie in der Gartenszene üblich ist, entfernt Bewuchs und rückwärtige Partikel, ohne Fugenfüllung zu zerstören. Diese Methode erfordert etwas Geduld, lohnt sich aber vor allem, wenn man zeitnah nachreguliert. Bei stärkerem Befall empfiehlt sich zuerst Bürsten, dann Anwendung eines biologischen Algen- und Grünbelagreinigers, wie etwa dem Algen & Grünbelag Entferner von Mellerud. Hier bietet sich ein zwei-Phasen-Konzept an: Erst auftragen, etwa am Abend vor dem Druckreinigen, damit Wirkstoffe tief in die Poren vordringen. Danach mit dem Hochdruckgerät „nachschrubben“.
Wer größere Flächen zu bearbeitet hat, kann auf mehr Kraft setzen, wie beispielsweise mit dem Nilfisk Premium Hochdruckreiniger. Dieser erreicht bis zu 200 bar Druck und ermöglicht mit rotierendem Strahlaufsatz eine oberflächliche Tiefenreinigung. Nutzer loben den robusten Stand, die übersichtliche Bedienung und die brachiale Effektivität, die selbst hartnäckige Grünbeläge löst.
Wer das Geld für ein solches Gerät nicht in die Hand nehmen will, sondern stattdessen lieber Reinigungsgerät, ist mit der Mitclear Fugenbürste mit Teleskopstange gut ausgestattet. Damit ist beispielsweise ein kurzer Zuweg schnell gereinigt, ohne das große Gerät auspacken zu müssen – und zudem rückenschonend durch die Teleskopstange.
Tipps für den nachhaltigen Einsatz
Wer Moos mechanisch und mit technischer Unterstützung entfernt, sollte an Schutz denken – Schutzbrille, Handschuhe und festes Schuhwerk gehören zur Standardausstattung. Bei chemischen Reinigern genau auf Freisetzung achten, schwerlösliche Rückstände mit Wasser ausspülen oder biologisch abbaubare Mittel wählen. Fugenmaterial nach intensiver Reinigung mit Quarzsand auffüllen, um Rutschgefahr zu reduzieren und Neubildung zu hemmen.