
Open-Air-Konzerte von Ski Aggu sind laut, grell, unübersichtlich. Für viele Fans eine Herausforderung. Der Rapper will diese künftig besser unterstützen.
Menschen mit ADHS oder Autismus sind mehr als ihre Störung. Sie sind Freunde, Liebende, Kolleginnen. Und sie sind auch: leidenschaftliche Fans.
Der Rapper Ski Aggu hat nun bei Instagram bekannt gegeben, dass er bei Open-Air-Konzerten künftig mehr Inklusion ermöglichen – und separate Ruhebereiche schaffen will. Denn vor allem Menschen, deren Gehirn die Vielzahl von Reizen, die bei Konzerten optisch und akustisch auf sie einströmen, nicht so gut filtern kann, sind schneller gestresst.
Ski Aggu schafft Ruhebereich für Fans
So schreibt der Künstler: „Aufgepasst: Für Schwangere, neurodivergente Menschen oder ALLE, die aus anderen Gründen nicht im Moshpit sein können, gibt es bei meinen Open Airs einen ruhigen Bereich. Dort herrscht auch Rauch- und Saufverbot.“ Fans können sich dort einfach nur auf die Musik konzentrieren.
Ein eigenes Awareness-Team, erkennbar an bunten Westen, stehe zudem zur Verfügung, wenn jemand sich unwohl fühlt oder Hilfe braucht. Solche Teams gibt es mittlerweile häufiger bei Konzerten. Interessierte sollen sich dafür per E-Mail anmelden.
Ski Aggu („Friesenjung“, „Wie du manchmal fehlst“) gehört derzeit zu den erfolgreichsten Künstlern in Deutschland. Kürzlich spielte er sogar in den USA sechs ausverkaufte Konzerte, gemeinsam mit seiner Rap-Kollegin Ikkimel.
Der Begriff Neurodiversität beschreibt die Vielfalt menschlicher Denkweisen und Wahrnehmungen, ohne sie zu pathologisieren. Menschen, die für Reize extrem sensibel oder aber körperlich eingeschränkt sind, kann durch Akzeptanz und Barrierefreiheit ermöglicht werden, an Kultur-Events teilzuhaben. Ein Beispiel dafür ist etwa das „Wurzelfestival“ im brandenburgischen Niedergörsdorf, das Anfang Juni stattgefunden hat – mit barrierefreien Campingplätzen und Duschcontainern.