Wohnen: Mieten in Frankfurt häufig höher als erlaubt

  • Juni 22, 2025

Fast ein Drittel der Mietverhältnisse könnte laut Stadt auf unrechtmäßig hohen Preisen basieren. Betroffene können über ein Online-Formular um Hilfe bitten.

Überhöhte Mietpreise sind ein großes Problem in Frankfurt: Nach Angaben der Stadt könnte die Dunkelziffer unrechtmäßiger Mietverhältnisse bei mindestens 30 Prozent liegen.

Eine Mietpreisüberhöhung kann vorliegen, wenn die verlangte Miete mindestens 20 Prozent höher als die ortsüblichen Vergleichsmiete ist. Die Ordnungswidrigkeit wird mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro bestraft.

In Frankfurt können Mieterinnen und Mieter bei Verdachtsfällen Hilfe von der Stadt bekommen. Seit Oktober 2023 ist dies auch über ein Online-Formular möglich. Beim zuständigen Amt für Wohnungswesen seien von 2020 bis 2024 knapp 1.075 Fälle angezeigt worden. „Es erfolgten Rückzahlungen in Höhe von 330.000,00 Euro an Staat und Mieter:innen“, teilt die Stadt mit.

„Machtgefälle“ zwischen Vermietern und Mietern

Im vergangenen Jahr wurden demnach 20 Bußgeldbescheide wegen Mietpreisüberhöhung erlassen und Geldbußen in Höhe von 17.800 Euro verhängt. Im selben Zeitraum konnten 26 Fälle in Frankfurt durch einvernehmliche Gespräche beigelegt werden: Hier entschieden sich Vermieter, „ihre Mietverträge auf zulässige Miethöhen anzupassen und zu Unrecht vereinnahmte Miete abzuführen bzw. zu erstatten. Dadurch wurden insgesamt 50.356 Euro erzielt“, berichtet eine Sprecherin.

Laut Stadt ist seit Jahren ein geringes Angebot an bezahlbarem Wohnraum gegeben. Das führe „zu einem nicht mehr weg zu redenden Machtgefälle“ zwischen Vermietern und Mietern.

Nutzt ein Vermieter neben überhöhten Mietpreisen außerdem die Zwangslage seiner Mieter aus, können die Voraussetzungen für Wucher gegeben sein. In Frankfurt wurde im Mai 2025 ein Vermieter wegen Mietwuchers verurteilt, wie die Stadt mitteilt. Der Mann habe über längere Zeit hinweg Mieten verlangt, die bis zu 122 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete lagen.

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