
Die deutsche U21 trifft im EM-Halbfinale auf Frankreich. Das Viertelfinale gegen Italien verlangt dem Team um Torgarant Nick Woltemade viel ab. Doch wie wird aus „mausetot“ wieder fit fürs Halbfinale?
Dieser mitreißende Halbfinal-Einzug vergrößert die Hoffnungen auf den vierten EM-Titel einer deutschen U21 weiter. „Egal, was uns passiert, wir können das abschütteln und immer einen draufsetzen“, sagte Kapitän Eric Martel nach dem dramatischen K.o.-Duell mit Italien.
Im Halbfinale wartet am Mittwoch (21.00 Uhr/Sat.1) in Kosice Frankreich um den früheren Bayern-Stürmer Mathys Tel. „Wieder ein Kracher, die nächste Topmannschaft“, sagte DFB-Torgarant Nick Woltemade. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes setzte sich im Viertelfinale in der Verlängerung mit zwei Mann mehr auf dem Platz mit 3:2 (2:2, 0:0) durch.
Zwei Joker treffen für Deutschland
Der 23-jährige Woltemade köpfte zuvor nach einem Eckball zum umjubelten deutschen Ausgleich ein (68. Minute) und bereitete auch das 2:1 durch den Mainzer Joker Nelson Weiper vor (87.). Danach rettete sich Italien in der Nachspielzeit noch in die Verlängerung. Doch nach zwei Platzverweisen setzte es dort das Aus.
Tor-Held für die in der Verlängerung in Überzahl klar überlegene deutsche Mannschaft war der nach gut einer Stunde eingewechselte Freiburger Merlin Röhl. „Der Treffer bedeutet mir schon viel. Ich habe den Moment sehr genossen“, sagte Röhl.
„Ein verrücktes Spiel“, sagte der Gladbacher Dauerläufer Rocco Reitz. „Ich hoffe, dass wir den Drive und auch so ein bisschen diese Emotionen mitnehmen. Dieses Gefühl, dass wir auch so Dinger ziehen.“ Der Mittelfeldspieler war nach der Energieleistung von Dunajska Streda „am Anschlag. Bei mir geht nichts mehr.“
„Mausetot“ geht’s in die Eistonne
Dem angeschlagen ausgewechselten Mittelfeldkollegen Martel ging es da keineswegs anders. „Ich bin mausetot und einfach nur überglücklich“, sagte der Kölner. „Eistonne und Pizza“, hieß die Devise für Reitz, während der nun schon fünfmalige Turniertorschütze Woltemade am liebsten „direkt ins Bett“ wollte.
Trainer Antonio Di Salvo setzte in der Nacht das Training für den Montag ab. Regeneration im Hotel war geplant, danach ging die Reise in die Ost-Slowakei nach Kosice. Dort soll der nächste Schritt auf den vierten Titel nach 2009, 2017 und 2021 genommen werden. „Die Lust ist riesig, ist doch klar. Wir sind jetzt schon im Halbfinale“, sagte der 46 Jahre alte Trainer. „Wir wollen ins Finale.“