
Sie waren Kriegsreporter und arbeiteten als Fotojournalisten. Und sie begleiteten Künstler wie Chagall und Miró im Alltag oder in ihren Ateliers. Jetzt sind ihre Werke in Münster zu sehen.
Im Jubiläumsjahr 2025 zeigt das Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster über 100 Porträtfotografien von Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque, Joan Miró und Marc Chagall. Zu sehen ist die Ausstellung vom 28. Juni bis 9. November 2025 unter dem Titel „Face to Face – Picasso und die Pariser Moderne im Spiegel der Fotografie“. Das besondere: Mit Ausnahme von Michel Sima haben alle Fotografen für die 1947 in New York gegründete Fotoagentur Magnum gearbeitet. Darunter ist neben René Burri, Philippe Halsmann, Herbert List und David Seymour auch der legendäre Kriegsreporter Robert Capa (1913-1954).
133 Werke der Fotografen gingen als Geschenk eines Sponsors zum 25. Geburtstag als Dauerleihgabe nach Münster. „Die Fotos haben einen besonderen künstlerischen und dokumentarischen Stellenwert“, sagte Museumsleiter Markus Müller, der die Werke aus dem Fundus zusammen mit Magnum-Direktorin Andrea Holzherr ausgewählt hat.
Dabei war die Einstellung der Künstler zum Fotoapparat sehr unterschiedlich. „Miró ging vorsichtiger mit der Kamera um. Er ließ sich nur im Anzug und frisch frisiert ablichten“, erklärt Müller. Picasso (1881–1973) sei da anders gewesen. Einige der Fotografien vergleicht Müller mit einem Sechser im Lotto, weil sie die Werke aus der bisherigen Sammlung perfekt ergänzen wie Fotos von Picasso mit seiner Tochter Paloma, die auch auf Grafiken in der Sammlung zu sehen ist.
Die Dauerleihgaben stammen von Magnum, aus einem privaten Nachlass und von einer Enkeltochter von Marc Chagall aus dem Familienalbum.