
Die Eltern sind überfordert, das Kind vernachlässigt, in anderen Fällen ist ein Jugendlicher ohne Begleitung nach Deutschland eingereist – die Gründe für den besonderen Schutz sind vielfältig.
Die Jugendämter in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr fünf Prozent weniger Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. Insgesamt habe es 1.939 Fälle gegeben und damit 103 weniger als noch 2023, teilte das Statistische Landesamt in Halle mit. Hauptgründe für den Schutz seien in vielen Fällen Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (671) gewesen, unbegleitete Einreisen aus dem Ausland (623) sowie Vernachlässigung (336). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die aufgrund einer unbegleiteten Einreise aus dem Ausland in Obhut genommen wurden, ging um 17,7 Prozent zurück.
Die meisten Inobhutnahmen betrafen Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, hier waren es 1.096 Fälle. Die zweitgrößte Gruppe waren den Angaben zufolge Kinder unter drei Jahren mit 232 Fällen. Die Schutzmaßnahmen dauerten im Schnitt 71 Tage, 2023 waren es noch 51 Tage gewesen. Allerdings sei auch jeder dritte Fall in weniger als einer Woche beendet worden.